Badia di Coltibuono - eine ehemalige Benediktinerabtei wird zum Schlemmertempel
Etwa 35km von Siena entfernt, inmitten dichter Wälder, gründeten Benediktinermönche vor rund 1000 Jahren die Abtei Coltibuono, was so viel „gute Ernte“ heißt. Sie erweiterten ihren Landbesitz und es entwickelte sich eine erfolgreiche Weinproduktion, so dass sich der verliehene Name schnell bewahrheiten konnte. Über mehrere Jahrhunderte konnten die Mönche die Abtei in wirtschaftlicher Blüte halten. Die napoleonische Besetzung und die darauf folgende Säkularisation der Toskana-Klöster hatten zur Folge, dass die Mönche das Kloster im Jahr 1806 verlassen mussten. Nach einigen Wirrungen erwarb 1846 Michele Guintini, ein Bankier aus Florenz, die Ländereien.
Das Kloster wurde zum Landgut und ist noch heute in vierter Generation in Familienbesitz. Lorenza de’ Medici, die eine Vielzahl von Kochbüchern über die Küche der Toskana verfasst hat, baute gemeinsam mit ihren Kindern ein exquisites kulinarisches Imperium auf. Weine, feine Öle und biologisch erzeugte Landprodukte können direkt am Gut erworben werden. Außerdem werden Kochkurse für Freunde der regionalen Spezialitäten der Toskana und Weinseminare angeboten. Einige der ehemaligen Klosterzellen wurden zu Hotelzimmern ausgebaut, so dass sich Kochkurs und gepflegter Aufenthalt auch perfekt kombinieren lassen. Das Hotel steht aber auch den Gästen offen, die nicht an der Kochschule teilnehmen wollen.
Den ersten Schritt zu einer die italienischen Landesgrenzen überschreitenden Bekanntheit, erreichte Lorenza de’ Medici, als sie bei einem amerikanischen Fernsehsender Kochshows mit Unterhaltungseffekt zelebrierte und dabei überwiegend die Küche der Toskana vorstellte. Weit vor einem Jamie Oliver und Co. hatte sie erkannt, dass eine unkomplizierte, schmackhafte Küche, die auf die Frische und Qualität der Zutaten setzt, auf großes Interesse stoßen würde. Ihre Sendung hat sich dann als sehr erfolgreich erwiesen. Ein PR-Trick der TV-Macher hat es dem Publikum auch besonders leicht gemacht, sich die temperamentvolle Repräsentantin der Italian Cuisine einzuprägen. Man hatte nämlich ihren eigentlichen Namen Lorenza de’ Medici Stucchi kurzerhand einfach auf de’ Medici reduziert und vom angeheirateten Namenszusatz befreit. Das „beschnittene Pseudonym“ de’ Medici weckte natürlich gleich Assoziationen zu dem mächtigen florentinischen Kaufmanns- und Herrschergeschlecht der Medicis. So wurde die Köchin mit dem bedeutenden Namen schnell zum Synonym für die Leckerbissen ihrer toskanischen Heimat.
Wer aber anstatt Kochshows via TV zu konsumieren doch lieber selber mit Töpfen und Pfannen hantiert, um dann Selbstzubereitetes zu genießen, der kann in Coltibuono einen Kochkurs belegen. Für diejenigen, die zwar hervorragend essen, aber nicht selbst kochen möchten, steht das Restaurant im Gut zur Verfügung Hier bietet Franceso Torres, der die Tradition von Signora de’ Medici fortführt, toskanische Küche auf hohem Niveau. Die Signora hat sich inzwischen aus Altersgründen von der aktiven Mitarbeit zurückgezogen. Das Unternehmen ist aber unverändert im Familienbesitz. Die nächste Generation bewirtschaftet nun Weingut und Weinkeller, Restaurant, Kochschule und Hotel in ihrem Sinne.
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