Die Ärzte

Sich täglich mit dem Leben und dem Tod, mit dem Schicksal des Menschen und seinem Vergehen zu beschäftigen, ist mehr als nur ein einfacher Job. Es ist eine Berufung.

Als Arzt ist man nicht nur behandelnd tätig, vielmehr ist es die Aufgabe, präventiv auf mögliche Krankheiten zu reagieren. Sollte es dafür zu spät sein, ist es die angemessene Therapie, die in der Verantwortung des Arztes liegt. Der Berufsstand des Arztes ist einer der ältesten der Menschheit. In den alten Zeiten waren es meist Priester, die gleichzeitig auch als Heiler tätig waren. Mit reinem Erfahrungswissen ausgestattet, hatten die ersten Heiler doch beachtliche Erfolgsquoten bei der Heilung damals bekannter Krankheiten. Über viele Entwicklungsstufen hinweg vollzog sich dann der Wandel der Anerkennung von der Heilkunde hin zur wissenschaftlichen Schulmedizin. Die Frage der Berufsethik ist in diesem Berufsfeld eine ganz besondere, denn das Abwägen von Risiken, die (aktive) Entscheidung über Leben und Tod und das Verhältnis vom eigenen Leben zu dem des Patienten sind schwerwiegend und müssen sorgfältig überlegt sein. Ärzte stehen unter besonders strenger staatlicher Überwachung der Zulassung, und das heikle juristische Feld des Schadenersatzes ist hier von besonderem Interesse. Denn jeder Eingriff in den menschlichen Körper ist grundsätzlich erstmal eine Körperverletzung und bleibt nur straffrei, wenn sie im Einverständnis der behandelten Person geschieht. Durch die Medikamente, die Ärzte verschreiben, sind sie auch maßgeblich an der Pharmaindustrie beteiligt, was zu problematischen moralischen Fragen führen kann. Je nach Verschreibungspraxis kann ein Medikament über die Maßen verkauft werden. Was Wunder, dass Ärzte von Pharmaunternehmen heftig umworben werden.