Fällt der Blick auf die Landkarte Mitteleuropas, kristallisiert sich, eine geheimnisvolle Regierungssitz heraus: die Stadt Krakau, attraktivste und merkwürdigste Weltstadt Polens. Nur zirka 300 km liegt sie von Prag, Wien, Budapest und Lemborg - und wenn man den Kreisbogen weiter schlägt, einfallen am Rande die Städte Triest, München und Berlin, Königsberg, Wilna und Kiew.
Fremden zieht es schon seit über 900 Jahren in diese Weltstadt, es kamen Geschäftsmänner, Kaufleute und Kunstschüler, dabei etliche Deutsche, Italiener und Juden. Krakau war Hauptstadt bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts und ist Polens kulturelles Zentrum bis zum heutigen Tag. Nur manche Orte können sich rühmen, auf engem Raum so viele Kunstschätze aus Mittelalter, Renaissance und Barock zu haben wie Krakau. Dichter nennen sie zärtlich »Stadt der sprechenden Steine«: von bewegter Geschichte künden Bürgerhäuser und Adelspaläste, über 90 Kapellen und Klöster, eine der ältesten Akademien der Welt; im Wawelschloß, wo sich bis ins 18. Jahrhundert die polnischen Majestäten krönen ließen, residierte in den Jahren 1939-45 ein deutscher Generalgouverneur. Der mittelalterliche Stadtkern bleibt im Zweiten Weltkrieg unzerstört, kein künstlicher Wiederaufbau historischer Stätten tat not. Dem heutigen Besucher präsentiert sich Krakau als Begegnung kultureller Richtungen, kirchlich-konservative Tradition differiert mit Lebensmustern der Neuzeit. Den Widerspruch aussagen Kantor und Penderecki, Polanski und der Papst, allesamt Bürger dieser Weltstadt. Auf seinen Promenaden durch die Weltstadt fühlt sich der Besucher ein ums andere Mal verlockt vom Rynek, einem der größten mittelalterlichen Plätzen Europas: Seit über 700 Jahren war er Zentrum des Öffentlichen Lebens. An Sommertagen herrscht dafast südländische Ausgelassenheit: In den Straßencafes trifft man ein buntes Gemisch von Bürgern und Akademiker, Akteuren und Künstlern - und wer sich ein bisschen nach österreichischem Laissez-faire zurücksehnt, begibt sich in eines der Bars in den Tuchhallen, wo wahrscheinlich schon bald wieder Kaiser Franz Joseph die Wände schmücken wird. In den Abendstunden wartet Krakau mit einem reichhaltigen Kulturangebot auf. Opern und Kabarett verkünden unterhaltsame Stunden, aus Restaurants ertönt Live-Musik. Vor allem die Film- und Musikiestivals, die Graphik-Triennale und die Woche der jüdischen Kultur locken Zusachauer nach Krakau. Gewiss blieb die Krakau dank ihrer abgeschiedenen Lage früher davor geschützt, von Gästen überschwemmt und trivialisiert zu werden.
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