Viele Fernsehköche sind große Stars

Fernsehköche gibt es schon lange. Aber erst im 21. Jahrhundert sind sie zu großen Stars geworden, die einen hohen Wiedererkennungswert haben. Das ist erstaunlich, denn das Kochen spielt im Alltag vieler Menschen keine große Rolle. Dennoch sind Kochsendungen sehr beliebt und haben hohe Einschaltquoten.

Der Fernsehkoch Johann Lafer hat ein ganzes Imperium aufgebaut. Er besitzt ein eigenes Restaurant, vertreibt zahlreiche Produkte unter seinem Namen und ist jede Woche mehrmals im Fernsehen präsent. Ebenso halten es auch viele seine Kollegen von Horst Richter bis zu Steffen Henssler. Als moderne Unterhalter sind sie aus dem Fernsehen nicht mehr wegzudenken.

Nur wenige Zuschauer kochen die Rezepte aus den Sendungen nach. Eher schon besuchen sie eines der Restaurants, in denen die Fernsehköche arbeiten. Auch das küchendesign, das in jeder Sendung ganz speziell gestaltet ist, spielt sicher für viele Zuschauer eine wichtige Rolle. Nur das Kochen ist letztlich nicht besonders wichtig.

Johann Lafer hat sich früher gelegentlich darüber beschwert, dass die Zuschauer sich trotz aller Mühe immer seltener an den Herd stellen. Aber mittlerweile hat sich der Spitzenkoch damit abgefunden. Aus finanzieller Sicht gehört er jedenfalls zu den Profiteuren des anhaltenden Kochbooms im Fernsehen. Dafür muss er allerdings auch hart arbeiten.

Köche sind im Dauerstress. Wer ein eigenes Restaurant führt und dazu noch zahlreiche Fernsehsendungen aufzeichnet, hat kaum noch Zeit für das Privatleben. Deswegen hat Christian Rach, der als „Restaurantester“ zu Berühmtheit gelangt ist, die Schließung seines Sterne-Restaurants angekündigt. Aber Fernsehen will er auch in Zukunft machen. Die Rach-Fans können also ganz beruhigt sein. So schnell werden die Fernsehköche nicht von der Bildfläche verschwinden.