Das bleibt für immer eine ewige Frage: wie sollte man sich anziehen, klassisch oder modern? Spießig oder akkurat? Und was ist dann schon klassisch in dieser modernen Welt? Ein klassischer schwarz-weiß Anzug und so richtig auffällige rosafarbene Turnschuhe? Oder sollte man sich lieber eine Jeans anziehen und dabei vergessen die zu bügeln?
Das sind diese tollen Fragen, die man sich immer wieder vor dem Spiegel am Kleiderschrank stundenlang gerne stellen mag. Dabei steht die Welt schon lange Kopf: früher reichte das völlig aus, sich einen Politiker anzuschauen, um zu unterscheiden, was ist klassisch und seriös und was nicht. Und demzufolge, ob man sich diesen teureren und luxuriösen Anzug von HB zutraut oder nicht.
Früher gab es einen Friedrich Merz, den man sich ohne eine Krawatte kaum vorstellen kann, nicht mal zu Hause beim Zähneputzen am späten Abend. Und genauso wie er, sahen Tausende von seriösen Menschen im Alltag aus.
Und heute? – Heute sieht man im Fernsehen den netten, schlauen und super populären Herrn Karl-Theodor zu Guttenberg bzw. Wie er mit seiner bildhübschen Frau während des Konzerts der lebenden Rocklegenden so richtig einen drauflegt. Und man steht völlig irritiert vor dem o. G. Spiegel und versteht die Welt nicht mehr. Obwohl gerade der zu Guttenberg sehr guten Geschmack hat, da sind sich ganz viele einig.
Wobei die einheimischen Politiker sind noch nicht soweit, wie ihre Kollegininnen und Kollegen aus dem Osten und Westen. Nimmt man als Beispiel den russischen Premier Vladimir Putin.
Der Herr, der die Neigung dazu hat, manchmal sehr direkt und hart zu wirken, geht mit seinem Style sehr geschickt um. Seit ein paar Jahren zieht er während seinen Dienstreisen keine Krawatten und auch keine Anzüge mehr an. Zumindest nicht ständig. Dabei könnte ihm keine unterstellen, er sei unseriös, meine mit seinen Verordnungen nicht ernst oder das er intakt aussehe. Ganz im Gegenteil. Nach wie vor, wirkt er wie ein Muster und plötzlich hat man den Salat: die Geschäftsleute und Künstler, die Kellner und Intelektuellen, die Sportler und Studenten, alle wollen diesem Beispiel von Amts wegen folgen und nachmachen.
Mal wird dieser Man in Jeans belichtet, mal in Freizeithose, mal oben ohne, mal im Pilotenhelm – warum auch nicht?
Dabei stellt sich die Frage, warum gilt ausgerechnet er als eine seiner Art Style-Ikone und nicht der amtierende Präsident Medvedev? Obwohl, das sei wahrscheinlich nicht die Frage der Mode, sondern eher die Frage der Politik.
Kehren wir nach Deutschland zurück. Wer gilt als Style-Ikone unter unseren Politiker hierzulande, von zu Guttenberg natürlich abgesehen? Gabriel? Gysi? Trittin?
Und was ist mit unseren Damen in Politik? Gibt es in Deutschland viele Mädchen oder erwachsene Damen (u. 50), die sich genauso anziehen oder aussehen möchten wie die Frau Bundeskanzlerin? Das ist nicht unbedingt zweifelsfrei.
Stehen Sie immer noch vorm Spiegel und wissen nicht weiter? - Es ist alles eine Frage des richtigen Styles. Alles andere ist Politik.
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