Sich modisch zu kleiden, ist inzwischen gar nicht mehr so einfach. Modetrends wechseln mehrmals im Jahr, Stile kommen, gehen und tauchen wieder auf. Mitzuhalten kann anstrengend sein. Gibt es keinen Ausweg aus dieser Tretmühle?
Doch, gibt es. Jedenfalls im Bereich der klassischen Herrenmode. „Eleganz hat nichts mit Mode zu tun“, sagte kein Geringerer als Karl Lagerfeld einmal. Und er dürfte nun ja wahrhaftig nicht als Modemuffel gelten. Die Idee ist simpel: Wer Stil hat, muss nicht jede Mode mitmachen.
Das beginnt schon mit dem Hemd. Wer dunklen Bartwuchs hat, sollte sich nicht unbedingt in hellblaue oder zartlilane Hemden hüllen. Sie lassen die Stoppeln deutlicher hervortreten. Und viel Wirkung wird verschenkt, wenn das Hemd und die Krawatte farblich zu nahe beieinanderliegen. Das sieht zwar auf festlichen Anlässen bei hellen champagnerfarbenen oder weißen Krawatten noch gut aus, ist im Businessoutfit hingegen eine mittlere Katastrophe. Hier sollte die Krawatte etwas dunkler als das Hemd sein.
Der Anzug sollte sich ebenfalls nicht nur nach der Mode, sondern auch nach der Körperform richten. Sind Sie über alle Maßen groß und dünn, sollten Sie versuchen, wagerechte Linien zu betonen. Das kann zum Beispiel über einen helleren Gürtel, Aufschläge am Hosenbein oder ein besonders schräges Anzugrevers geschehen. Auch Zweireiher – obwohl oftmals totgesagt – bilden hier mit ihren Diagonalen einen guten Kontrast zur hohen Erscheinung des Körpers.
Sind Sie im Gegenteil klein: Finger weg von allem, was Ihre Senkrechte durcheinanderbringt. Das Revers sollte etwa auf Höhe des oberen Brustkorbes liegen, ein Anzug mit seiner durchgehenden Farbwahl ist besser als eine Kombination. Wichtigstes Instrument hier ist allerdings die Krawatte. Allein durch ihren Verlauf von oben nach unten ist sie die senkrechte Linie schlechthin und streckt Sie optisch um eine paar Zentimeter.
Nicht jede Mode passt zu jedem. Nicht jede Mode gefällt. Wer aber auf seinen Stil, sein Gesicht und seine Körperform achtet, wird immer gut aussehen.