Seit den ersten Briefen der Agypter auf Papyrus hat sich die Welt der Brieflogistik geändert. Neben der Email als große Konkurrenz bietet die Post den Hybrid Brief an, der die Vorteile von Emails und Briefen verbinden soll. Der meiste Briefverkehr läuft schon heute über Email, aus rechtlichen Gründen werden allerdings immernoch viele Briefe gedruckt und verschickt. Der Hybridbrief soll hier aushelfen.
Briefe – diese schriftliche Form der Kommunikation pflegten schon die alten Hochkulturen. Zahlreiche Funde aus ägyptischen Grabstätten förderten Briefe, zumeist aus Papyrus, manchmal auch aus Kalksteinscherben zutage. In Beamtengräbern fanden sich Abschriften persönlicher Briefe von Königen an vertraute Staatsdiener. Im diplomatischen Austausch mit den vorderasiatischen Fürsten verwendeten die Pharaonen die babylonische Sprache samt der Keilschrift auf Tontafeln.
Das Briefarchiv der assyrischen Könige aus Ninive enthüllt überwiegend politische, administrative und wirtschaftliche Belange. Private Korrespondenz findet sich hingegen kaum. Griechen und Römer verfassten ihre Briefe auf klappbaren Holztäfelchen (lat. codicilli, tabellae). Die Innenseiten waren mit Wachs überzogen, das als Schreibfläche für den Griffel diente. Da umfangreiche Nachrichten auf diese Weise recht mühsam zustande kamen, wurde der Wachsbrief daher nur noch für kurze Mitteilungen verwendet. Papyrus musste erneut für längere Mitteilungen herhalten. In dieser Form wurden viele Geschäfte des täglichen Lebens abgewickelt. Befördert wurden diese Schriftstücke durch eigene Boten oder Bekannte.
Große Bedeutung erlangte der Brief in Form von Sendschreiben in der islamischen Kultur. Offene Briefe hingegen kursierten während der chinesischen Han-Zeit. Hier wurden politische und weltanschauliche Tagesfragen zum Ausdruck gebracht. In lateinischer Sprache und meist undatiert kam der Brief im europäischen Mittelalter daher. Beide Formen wurden – einmal als Aktenstück (heute verbriefen genannt) – oder als Meinung sowie Austausch gebildeter Personen, angesehen. Im neuzeitlichen Europa, das als Epoche des Humanismus angesehen wurde, diente der lateinische Brief dem Zwecke des wissenschaftlichen Gedankenaustauschs. Jedoch entwickelte sich ebenso stark die Korrespondenz in den Nationalsprachen heraus. Besonders kunstvoll wurde in Frankreich formuliert. Erste Höhepunkte deutschsprachiger Briefe bilden die energischen, in persönlichen Ton gehaltenen, Schriftstücke Luthers. Seit dem 20. Jahrhundert werden Briefe kürzer gefasst und zudem versachlicht. Verschlossen wurden Briefe zunächst mit Bienenwachs, in den Siegelringe abgedruckt wurden. 1624 wurden in Speyer Siegel eingeführt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden in England die Briefumschläge (Kuverts) erfunden.
Für heutige Briefe gelten folgende Standardmaße:
Standardbrief: Länge 140 – 235mm, Breite 90 – 125mm, Höhe 5mm, Gewicht bis 20g
Kompaktbrief: Länge 100 – 235mm, Breite 70 – 125mm, Höhe bis 10mm, Gewicht bis 50g
Großbrief: Länge 100 – 353mm, Breite 70 – 250mm, Höhe bis 20mm, Gewicht bis 500g
Maxibrief: Länge 100 – 353mm, Breite 70 – 250mm, Höhe bis 50mm, Gewicht bis 1000g
Moderne Briefsortieranlagen erfassen und sortieren in nur einer Stunde 36000 Briefe automatisch. Aufgrund fein abgestimmter Logistik werden 95 Prozent aller Briefe dem Empfänger am folgenden Tage zugestellt. Jedoch geht immer wieder das Gerücht um, dass die Post in naher Zukunft das Briefporto für den oben erwähnten Standartbrief erhöht. Dies wird von selbiger zwar eifrig dementiert, jedoch ist es meist so, dass in jedem Gerücht ein wahrer Kern verborgen ist.
Jedoch um sich unserem modernen Computerzeitalter anzupassen, erfährt der herkömmliche Brief eine weitere Veränderung. Neuerdings ist es möglich, einen elektronischen Brief zu versenden. Wie funktioniert nun dieser elektronische Hybrid-Brief?
Ähnlich wie eine E-Mail, nur muss sich hierbei jeder Nutzer klar identifizieren. Diese Registrierung erfolgt über das Postident-Verfahren und ist kostenlos. So ist dem Empfänger sowie dem Absender stets bekannt, mit wem sie es tun haben. Die Nachricht wird sicher zugestellt, selbst wenn der Empfänger keinerlei Computer oder Internetanschluss besitzt. In diesem Fall wird das Dokument ausgedruckt, in den passenden Umschlag eingelegt und als normaler Brief zugestellt. Eine spezielle Verschlüsselung stellt hierbei sicher, dass vertrauliche Unterlagen keinesfalls von fremden Augen eingesehen werden können. Neben der Deutschen Post gibt es noch eine Reihe weitere Anbieter. Wie das versenden von Post per Email funktioniert kann man sehr gut in diesem Video sehen.
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