Vielerorts wird behauptet, Internetagenturen und Webdesigner, die Webseiten komplett in Flash entwickeln nehmen keinerlei Rücksicht auf Menschen mit körperlichen Behinderungen und Flash Webdesign sei nicht barrierefrei. Das dass nicht stimmt möchte ich hier kurz erörtern.
Screenreader Seit der Flash Player Version 6 (welche mittlerweile schon über 5 Jahre alt ist) wurde explizit auf die Zugänglichkeit komplett in Flash entwickelter Webseiten per Screenreader geachtet. So können die Texte einer Flash-Website mit den meisten am Markt befindlichen Screenreadern (z.B. Windows Eyes, IBM Homepage Reader, JAWS, MSAA) vorgelesen werden. Die Navigation durch die Websitestruktur per Tastatureingaben, welche bei Screenreadern üblich ist, kann in Flash ebenfalls gesteuert werden und funktioniert ohne große Probleme.
Vergrößerung und Kontrast Für Menschen mit stark eingeschränkten Sehfähigkeiten ist es in Flash schon immer möglich per Menü den Inhalt der Website zu vergrößern, was ein großer Vorteil gegenüber HTML-Webseiten ist. Den Kontrast zwischen Inhalt und Hintergrund kann bei der Flash Webprojekt Entwicklung selbstverständlich berücksichtigt werden. Man könnte beispielsweise die Möglichkeit der Abfrage des Zugriffs eines Screenreaders in Actionscript eine Weiche einbauen, die dann eine Version mit vergrößerter Schrift und hohem Kontrast zur Verfügung stellt.
Steuerung und Navigation ohne Maus In Flash ist es möglich die Tabindex-Reihenfolge festzulegen. Dadurch kann jedes Element der Website der optimalen Reihenfolge nach per TAB-Taste angesteuert werden. Schaltflächen können alternativ immer per Eingabetaste aktiviert werden.
Inhaltsbeschreibung des Flash Webdesign Projekts Mit dem seit Flash MX vorhandenen Werkzeug "Eingabehilfen" kann jedes Element der Website (Texte, Filme, Grafiken, Fotos, Schaltflächen usw.) mit einem Namen und einer Beschreibung versehen werden. Diese werden dann per Screenreader erfasst und vorgelesen. Die Reihenfolge des Vorlesens kann dabei ebenfalls bestimmt werden.
Zusammenfassend kann man also gar die Behauptung aufstellen, dass Flash-Webseiten den Zugang für Menschen mit Behinderungen im Gegensatz zu herkömmlichen Webdesign Projekten sogar erleichtern. Das Problem hierbei ist eher, dass die meisten Internetagenturen und Webdesigner die Möglichkeiten der barrierefreien Gestaltung eines Flash Projektes leider nicht ausnutzen. Möglicherweise besteht da noch ein großer Nachholbedarf seitens Adobe, noch intensiver auf diese Möglichkeiten einzugehen.
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