Vor der Sonnenmauer Ganztägige Sonne, zumindest aber vom späten Vormittag bis in den Abend hinein, bedeutet an einer Mauer sehr hohe Temperaturen. Im Winter kann dies der kleine bedeutsame Unterschied sein, so da Pflanzen nicht erfrieren. Im Sommer aber ist durch die hohe Rückstrahlung der Mauer auch an kühlen Tagen ein Wachstumsvorsprung gegeben. Außerdem bietet sie Schutz vor Spät- oder Frühfrösten. Wohl fühlen sich so der violette Steppensalbei (im Vordergrund) und der Akanthus mit seinen hohen Blütentürmen, die mit der Balustrade wetteifern. Die hohe gelbe Staudenschafgarbe setzt für viele Sommerwochen goldfarbene Akzente gegen das rotpurpurne Laub des Perückenstrauches. Die noch hellgrün-knospige Fetthenne neben ihm am Wegrand wird ein karminrosa blühender Anziehungspunkt für Schmetterlinge und Schwebfliegen. Der Federmohn im Hintergrund ist an solchen Stellen von sehr gemäßigtem Temperament. Wenn vor einer sonnigen Mauer an heißen und trockenen Tagen für Bewässerung gesorgt wird, ist dies für subtropische und tropische Pflanzenkombinationen der richtige Standort.
Gräserspiel in Licht und Schatten Die herbstlich gefärbten Pfeifengrashorste bezaubern im Abendlicht in diesem Heidegartenteil. Die Birke bildet ordnend den Raum in der dritten Dimension. Der dunkle Gehölzhintergrund verstärkt die filigrane Wirkung der Pfeifengrasrispen im Gegenlicht. Besonders vor der geschlossenen dunklen Wacholdersäule in der Bildmitte wird dies deutlich. Bei flächiger Gräserpflanzung oder dichter Pflanzung und eventuell noch großer Artenvielfalt geht das elegante Formenspiel der Gräser verloren. Dann hilft auch der dunkle Hintergrund nichts mehr, der hier die graphische Wirkung verstärkt. Einzelne Gräserhorste über einer geschlossenen Pflanzfläche mit überhängenden Halmen vor dunklem Hintergrund im Gegenlicht sind die Komponenten, die ein solch verzauberndes Bild hervorbringen. Ergänzend hinzu kommen früher Austrieb und Strukturwirkung in der Pflanzung: Gräser lockern auf, ohne die Ruhe einer Bepflanzung zu stören. Nicht zuletzt bringen viele Ziergräser im Herbst Farbe und Licht in den verblassenden Garten; noch im Winter zieren die Halme und Rispen, ganz besonders an Tagen mit Rauhreif.
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