Mehr Verbindendes als Trennendes hat das Münstertal an sich durch das heute die Grenze zwischen Schweiz und Italien verläuft.
Auf helvetischer Seite liegt der Kanton Graubünden, auf südtiroler Seite der Vinschgau. Sogar eine gemeinsame Sprache wurde hier gepflegt, das Rätoromanische. Im Vinschgau, also auf Tiroler Seite, wurde diese Sprache erst in den letzten beiden Jahrhunderten von Deutsch endgültig verdrängt. In Graubünden ist die immer noch offizielle Amtsprache. Man muss nur die Grenze in die Schweiz überschreiten. Müstair, das ehemalige Zentrum des Tales, ist bereits eine rätoromanische Siedlung.
Wer über Jahrhunderte hier die geistliche und weltliche Macht ausübte, kann man an den steinernen Zeugnissen ablesen. Auf Klostergründungen aus der Zeit Karls des Großen gehen Taufers und St. Johann (Müstair) zurück. Karl hatte 772 den Büschöfen von Chur das riesige Gebiet Churrätien überantwortet. Die mächtigen Bischöfen konnten die Tiroler Grafen, die sich auch ansonsten gerne an geistlichen Gebietsherrschaften bedienten, das Vinschgau abtrotzen und haben damit den immer noch aktuellen Grenzverlauf geschaffen. Was diesen kleinen Flecken Erde so begeht gemacht hat, zeigt ein Blick auf die Karte: Das Münstertal verbindet den Ofenpass, den Vinschgau und ganz Südtirol mit dem Enganin, über die Flüela und Albula mit Graubünden.
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