Sehenswürdigkeiten in Santiago de Compostela (Teil1)
Ganz anders als in anderen Metropolen beherrschen Santiagos Silhouette noch immer Kirchtürme, Klosteranlagen und historische Bauten.
Die neuen Viertel der heiligen Stadt des Jakobsweges liegen am Fuße des von der Altstadt überspannten Hügels und behindern mit ihren hässlichen Zweckbauten nicht den Ausblick auf den historischen Kern der Stadt. obwohl man von einer großen mittelalterlichen Wallfahrtsstätte erwartet, dass sie von der Romanik beherrscht wird, ist es der Barock, der das Gesicht Santiagos prägt. Im 17. und 18. Jahrhundert begann man, die düsteren und schweren Bauten der Romanik hinter neuen, verspielten Fassaden zu verbergen. So ist Santiago heute eine Barockstadt ersten Ranges.
Ziel aller Pilgerströme Santiago de Compostelas ist die von stattlichen Gebäuden umgebene Plaza España (auch Plaza del Obradoiro genannt), von der man zur prächtigen Westfassade der Kathedrale aufblickt. Sie wurde 1738 von Fernando Casas y Novoa errichtet und ist die berühmteste Barockfassade Spaniens. Betritt man die Kathedrale über die breite Freitreppe, erwartet uns vollkommene romanische Kunst. Das herrliche Skulpturenwerk der Pórtico de la Gloria, die eigentliche romanische Fassade der Kirche, die heute von dem barocken Vorbau verdeckt wird, soll dem Pilger am Ende seiner Reise die Weltordnung und Vollkommenheit der Schöpfung vor Augen führen. An den Schaft der Mittelsäule, über der Jakobus thront, legen die Wallfahrer ihre Hand, um den Apostel zu ehren und ihm zu danken. Über Jahrhunderte haben die zahllosen Hände glatte Vertiefungen in den Stein gegraben. Die knieende Figur zu Füßen der Jakobussäule mit Blick zum Altar stellt Matthäus dar und wird der "Kopfstoßheilige" genannt. Immer wieder kann man beobachten, wie vor allem Einheimische ihren Kopf an seiner Stirn reiben, was als Mittel für mehr Grips oder gegen Prüfungsangst gilt.
In der 32 m hohen Kuppel der dreischiffigen Kirche hängt vom Scheitel der Vierung der Dornenkronleuchter (alcachofa) herab. An Festtagen wird er gegen ein monumentales Weihrauchfass, den botafumeiro, ausgetauscht, das acht Männer in ausladende Schwingungen versetzen. Früher diente die Durchräucherung des oft überfüllten und stickigen Raumes der Hygiene. Der Hochaltar (Capilla Mayor) mit seinem pompösen Baldachin und dem vergoldeten Tabernakel ist ein Geschenk des mexikanischen Erzbischofs. Inmitten dieser überschwenglichen Pracht strahlt die großartige romanische Schnitzfigur des Hl. Jakobus mit ihrem hypnotischen Blick eine himmlische Ruhe aus. Zum Programm eines frommen Pilgers gehört es, den Mantel des Heiligen zu küssen. Seitlich des Altars führt eine Stiege zu der Statue. Hinter dem Hochaltar führt der Chorumgang zu den einzelnen Kapellen. Unter dem Altar befindet sich die Krypta, zu der man hinabsteigen kann. Eine aus Silber gearbeitete Urne birgt die sterblichen Reste des Apostels Jakobus und seiner beiden Schüler Atanasius und Theodorus. Sie soll genau an der Stelle stehen, an der man das Grab des Apostels gefunden hat.
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