Ausgiebiges Abenteuer der Langsamkeit

In einem recht wilden Schlingerkurs steuert das Boot auf die beinahe voll belegte Victoria-Schleuse zu. Wird das Boot die Mari2 rammen oder etwa das neben benachbarte Hausboot der so netten Familie aus der Schweiz?  Doch der nette Schleusenwärter greift sich mit einem langen Bootshaken die Heckleine und parkt den Irrläufer ohne  weiteres lässig ein. Die 1. Schleuse ist für die Neulinge an Bord, welche am in Portumna aufgebrochen sind,  wohl die schwerste. Es sind hier nur Freizeitschiffer unterwegs. Auf dem Shannon (370km lang und somit Irlands längster Fluss) gibt es schon lange keinen Frachtverkehr mehr. Sie können hier ohne Bootsführerschein den Skipper spielen.

Nach der 1. Aufregung genießen sehr  bald alle Passagiere die grüne Einsamkeit. Eine Fahrt ist mit den Kabinenkreuzern ein echtes Abenteuer. Das wunderschöne Irland zieht, wie in Zeitlupe vorbei. Moore, Marschland, saftige Wiesen, ab und zu  Wälder, eine kleine Hügelkette. Manchmal verbreitert sich der Fluss zu einem See.  Das Torfkraftwerk ist über Tage hinweg die einzig Industrie.  Ein einsamer Angler steht am Ufer, sonst sieht man sehr lange nur Reiher.  Man sieht Wildgänse, Stockenten, Singschwane oder auch Eisvögel . Sehr bald geht jeder mal ans Ruder. Es ist nicht wirklich schwierig. Gutes Kartenmaterial ist meist an Bord.

Wenn es schwierig wird, wie an der Engen  Einfahrt zum Glasson Golf und Country Club , der wohl schönsten Golfanlagen in Irland überlässt man das Steuer wieder dem Kapitän. In den Abendstunden muss man sowieso anlegen. Am Abend kann man sich dann in einem der vielen Pubs vergnügen. Es liegt ein spannender aber auch recht anstrengender Tag hinter Ihnen.

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