Brunnen gibt es schon seit vielen Jahrtausenden. Da der Mensch zum Überleben Wasser benötigt, siedelten unser Vorfahren gerne in der Nähe von Süßwasserseen oder Flüssen. Um nun aber mehr Unabhängigkeit zu erlangen, musste auch das im Erdereich befindliche Grundwasser als Quelle nutzbar gemacht werden. Der Erfindung des Brunnens stand nichts mehr im Weg.
Die ersten Brunnen waren relativ einfache und unstabile Bauwerke. Im Grunde stellten sie nicht viel mehr als ein Wasserloch dar. Das änderte sich natürlich im geschichtlichen Verlauf und die Architekten beziehungsweise Ingenieure der verschiedenen Zeitepochen entwickelten immer bessere und leistungsfähigere Konstruktionen. In Deutschland erlebte der Brunnenbau besonders im Mittelalter eine Blütezeit, denn mit dem Aufkommen und Wachsen der Städte wurde auch die Trinkwasserversorgung ein wichtiges Thema. Haushalte, die einen Brunnen nutzen wollten, mussten auch gemeinsam dafür sorgen, dass die Wasserstelle sauber blieb. Das war leider gar nicht so einfach, denn die Verjauchung des Brunnens stellte ein ernstes Problem dar. Die Brunnenschächte waren oftmals zu nah an den Abtritten, also den Rinnen mit Fäkalien- und Dreckwasser, errichtet worden. Dadurch konnte sich das saubere Trinkwasser mit dem verschmutzten Sud vermischen.
Wasser, das man ohne Weiteres trinken konnte, stellte im Mittelalter also ein wertvolles Gut dar. Deshalb konnte die vorsätzliche Verunreinigung der städtischen Brunnen auch harte Strafen nach sich ziehen. So war es zum Beispiel verboten, Klamotten oder Schuhe mit dem Brunnenwasser zu reinigen. Eine weitere Verordnung sah vor, dass sich kranke Menschen nicht dem Brunnenwasser nähern durften. Die Angst vor Epidemien und Seuchen war sehr groß, deshalb durften ausschließlich gesunde Menschen die zentrale Wasserstelle nutzen. Verstöße gegen diese Gesetze konnten mit Folter und im schlimmsten Fall sogar mit dem Tod bestraft werden.
Der Brunnen war im Mittelalter übrigens viel mehr als ein Platz, wo sich die Bürger mit Wasser versorgen konnten. Der Brunnen war auch immer ein gesellschaftlicher Treffpunkt, um die neuesten Gerüchte, Geschichten und Informationen auszutauschen. Größere Städte hatten selbstverständlich auch nie nur einen einzigen Brunnen. Vieler dieser Brunnen besaßen darüber hinaus auch einen bestimmten Namen, der beispielsweise an einen Stadtteil erinnerte oder auf eine Besonderheit in der Umgebung verwies. Im 15. Jahrhundert gehörten etwa 50 Brunnen zur Stadt Nürnberg.
Heutzutage beziehen wir unser Trinkwasser aus dem Wasserhahn und müssen nicht mehr zum Brunnen laufen. Trotzdem ist der Brunnenbau für viele Leute auch heute noch sehr interessant. Gerade Eigenheimbesitzer denken öfters über den eigenen Brunnen im Garten nach. Wenn das Grundwasser nicht zu tief liegt, kann sich ein eigener Brunnen durchaus lohnen. Die Bewässerung der Pflanzen müsste dann nicht mehr über den Wasserhahn erfolgen. Wer sich einen eigenen Brunnen anschaffen will, der sollte aber in jedem Fall eine Fachfirma hinzuziehen. Diese übernimmt dann auch die Bohrung. Die nächste Frage ist dann die Wahl der richtigen Pumpe. Wer knauserig oder besonders sportlich ist, der nimmt den Schwengel und pumpt selbst. Alle anderen können zwischen verschiedenen automatisierten Pumpsystemen wählen. Auch hier sollte man sich unbedingt im speziellen Fachhandel beraten lassen.
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