Die Zirbe ein wertvoller und nachwachsender Rohstoff
Eine kurze Abhandlung über das Zirbenholz
Die Zirbe – Genie einst und jetzt
Die Zirbe ist nicht nur das Genie unter den unzähligen Baumarten, was Anpassung an kargen Lebensraum, und Umwelt betrifft, sondern ihre Vielfalt begeistert die Menschen seit vielen Jahrhunderten. Die Zirbe ist eine der vielfältigsten Baumarten und zugleich eines der anspruchslosesten Nadelgehölze das ihresgleichen sucht.
Die Zirbe wächst und gedeiht in den Alpen, und wächst bis an die höchsten Stellen in den Bergen, wo die Baumgrenze beginnt. Die Zirbe findet sich dort, wo andere Gehölze kaum existieren könnten, das rauhe Klima der Bergwelt, wenig warme Tage im jährlichen Durchschnitt, starker Wind, Schnee und Temperaturen bis -40 Grad Celsius im Winter haben dieses Nadelgewächs nicht abwandern lassen. Eigentlich gehört die Zirbe zu den Kieferngewächsen, sie hat Pfahlwurzeln und findet auch auf den kargesten Böden noch halt und viel wichtiger, Nährstoffe zum Leben. Aufgrund dieser herausragenden Eigenschaften bildet die Zirbe einen höchst wichtigen Schutz in hohen Lagen vor den gefürchteten Hangerosionen und Lawinen. Die Lawinen stellen heutzutage eine besondere Gefahr dar, da die Sommer der letzten Jahre im Durchschnitt auch in den Bergen etwas wärmer waren und sich viel mehr Lawinen, Geröll und Muren heute zu Tal bewegen. Auch die Wildbachverbauung nützt die Zirbe und anderen Pflanzen die steilen Böschungen in den hohen Regionen zu sichern. Aber nicht nur die Böden werden von ihren Wurzeln gehalten, auch Bergvögel nisten gerne bei Zirben und ernähren sich von ihren relativ großen Zapfen. Aber nicht nur Vögel, auch andere Tiere der Alpenregion finden in der Zirbe einen wichtigen Nahrungsmittellieferanten und sorgen zugleich für die Weiterverbreitung der Zirbe. Zirben werden, da sie so robust und frostbeständig sind, auch zuhilfe genommen zur Aufzucht von anderen Jungpflanzen welche zur Aufforstung dienen und sind sozusagen die Boden- und Wegbereiter der nachkommenden Pflanzen.
Bizarre Gestalt und hohes Alter! Die Zirbe hat wahrscheinlich wegen des permanenten Windes und der widrigen klimatischen Bedingungen oft eine bizarre Gestalt, was sie aber nicht daran hindert in den Ötztaler Aplen, den Zillertaler Alpen, im Schweizer Engadin und im Wallis und bis weit ins schöne Südtirol und in der grünen Steiermark in großem Maß vorzukommen. Sie braucht nur geringe Temperaturen, ist auf Kälteeinbrüche gut vorbereitet und fühlt sich auch in Höhen von 2.500 Metern noch wohl. Dieses Allroundgenie kann 200 Jahre alt werden, jedoch gibt es auch 400 jährige Zirben, und wie auch beim Bergahorn, der Eiche oder der Linde finden sich, wenn auch selten sogar 1000 jährige Zirben.
Ein Geschenk der Natur Die Zirbe hat aber nicht nur eine biologisch wertvolle Funktion für Flora und Fauna in unseren Alpen, sie ist aus forstwirtschaftlicher Sicht in vielen Bereichen wichtig und hat nachgewiesen viele gute Eigenschaften die das Wohlbefinden des Menschen fördern können. Die ätherischen Öle, welche in Holz und Harz enthalten sind, haben eine antibatkteriologische Wirkung auf den menschlichen Organismus, und haben mottenvertreibene Eigenschaften.Wissenschafter haben bereits in einigen Studien mit unterschiedlichen Messmethoden die herausragenden positiven Eigenschaften des Zirbenholzes für den menschlichen Organismus nachgewiesen. Bei Testpersonen, die an Wetterfühligkeit litten, konnte im Test-Zimmer ausgestattet mit Zirbenholz plötzlich keine Wetterfühligkeit mehr beobachtet werden. Auch Schulzimmer wurde verglichen und getestet: in den herkömmlich eingerichteten Schulzimmern waren die Kinder weniger konzentriert als im Zirbenholz-Schulzimmer, die Raumluft wurde spürbar angenehmer empfunden und die Kinder waren wesentlich ruhiger und ausgeglichener. Die positive Wirkung von Zirbenholz auf das Herz konnte ebenso nachgewiesen werden. So konnte in mit Zirbenholz ausgestatteten Schlafzimmern eine niedrigere Herzfrequenzrate der Probanden festgestellt werden.
Wertvoller Rohstoff und nachwachsend Aber ganz abgesehen davon, daß die Zirbe ein so genügsamer und anpassungsfähiger Baum mit so herausragenden medizinischen Eigenschaften ist, ist sie ein nachwachsender Rohstoff, der vom Möbel- und Bautischler seit vielen hundert Jahren aufgrund seiner guten Eigenschaften geschätzt wird. Das Holz ist in der Verarbeitung sehr dankbar, verzieht sich kaum, ist leicht im Gewicht und kann eigentlich überall angewendet werden, ob man das Zirbenholz für Verschalungen an Hauswänden, für den Treppenbau, bei Feuchträumen wie in Badezimmern oder Saunen, in Wohnräumen als Möbel oder als Parkettboden verarbeiten will. In früheren Zeiten wurde Zirbenholz auch gerne für die Wirtshausstuben verwendetet, viele gesellige Abende wurden in diesen verbracht, denn schon damals wußte so manch einer von der genialen Zirbe und ihren bewundernswerten Eigenschaften.
Heute verarbeiten die Tischler die Zirbe vor allem für Möbel in Schlafzimmer und Wohnzimmer, denn sie ist wieder in Mode gekommen. Heute werden auch Parkettböden wieder aus Zirbenholz gefertigt. Holzverschalungen an den Hausaußenwänden werden im modernen, hochwertigen Hausbau ebenso gerne verwendet. War sie noch vor rund zwanzig Jahren nicht recht geschätzt wegen ihres unregelmäßigen Furnierbildes, so ist die Zirbe heute ein vielbeachteter Holzlieferant geworden. Der Mensch ist sich heute den immer stärker werdenden Umwelt- und Alltagsbelastungen aber auch dem oft starken beruflichen Stress bewußt und begegnet diesen mit gesunder Lebensweise in die auch ein angenehmes Wohnambiente und Raumklima eingebunden sein soll. Die Zirbe wird immer mehr aufgrund ihrer medizinisch-biologischer Eigenschaften geschätzt und gerade hier ist das Spezialwissen vom Fachmann besonders gewünscht. Aber nicht nur die Wahl dieses kostbaren Rohstoffes für ein behagliches Ambiente erfreut, viele Menschen möchten heute nachhaltig kaufen, nicht nur zum eigenen Wohl, man möchte den heimischen Standort fördern indem man heimisches Holz bei heimischen Betrieben verarbeiten läßt und unter anderem begegnet man damit der übertriebenen Abholzung und dem Raubbau in Asien, Südamerika und Afrika.
Durch Wiederaufforstung durch Land- und Forstwirtschaft sind diese wichtige Landschaftspfleger und ein ganz wichtiger Bestandteil in der Sicherung der Materialkette, denn diese gewährleisten eine nachhaltige Versorgung mit diesem Rohstoff. In Österreich, Deutschland, der Schweiz und auch in Südtirol werden die Forste und Wälder nachhaltig bewirtschaftet, d.h. es wird nur so viel an Zirben und auch an anderen Baumarten gerodet, als der Wald und die Nutzart verträgt und auch nachwachsen kann. Entscheidet man sich für heimisches Zirbenholz hat man also auch ein gutes Gefühl heimisches Holz und die heimische Wirtschaft zu fördern. Ein schönes Stückchen Heimat oder Urlaubsgefühl ist also auch noch drin, denn einen Großteil des Zirbenholzes kommt aus unserem Lebensraum.
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