Braucht bald jeder Landkreis seinen Provinzflughafen?
Seitdem es immer mehr Billigflieger gibt, gibt es unter Regionalpolitikern einen sonderbaren Wettbewerb. Immer mehr Kräfte scheinen zu glauben, dass eine Gegend ohne nahen Anschluss an den Luftverkehr wirtschaftlich ins Hintertreffen zu geraten droht.
Die Lösung scheint eine Umwandlung kleinerer Flugplätze in einen Regionalflughafen darzustellen. Häufig handelt es sich bei den neuen Regionalflughäfen auch um ehemals militärisch genutzte Start- und Landebahnen, die von den Streitkräften nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Ende des Kalten Krieges verlassen wurden. Was liegt also näher als solche Pisten in einen Zivilflughafen zu konvertieren, der auch noch zahlreiche neue Arbeitsplätze schafft? Was für Regionalpolitiker und Landesfürsten eine reizvolle Versuchung darstellt, kommt den Steuerzahler häufig teuer zu stehen. Fast immer liegen Regionalflughäfen in der "Region" - einer Gegend also, in der sich ein Verkehrsflughafen wirtschaftlich bislang nicht gerechnet hat. Wer dorthin Billigflieger locken will, muss diesen entgegenkommen. Dies geschieht häufig durch extrem niedrige Start- und Landegebühren, die nicht kostendeckend sind. Hinzu kommen weitere Infrastrukturmaßnahmen wie der Ausbau von Straßen oder ein Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs zum neuen Flughafen. Was den Passagier freut, weil er billig fliegen kann, ist ein teurer Spaß für den Steuerzahler. So wundert es nicht, dass - auch im Hinblick auf die Diskussion um die globale Erwärmung - zunehmend kritische Stimmen gegen ein immer weiteres Wachstum des Luftverkehrs laut werden.
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