Die Qualität einer Geige sollte zunächst mit Blick auf die verwendeten Materialien beurteilt werden. Als Tonholz wird regelmässige Fichte für die Decke und geflammter Bergahorn für den Boden und die Zargen der Geige verwendet. Oft weisen der Hals und die Schnecke eine ähnliche Flammung auf. Bessere Geigen sind mit einem Griffbrett aus Ebenholz guter Qualität ausgestattet, bei einfacheren Instrumenten wird günstigeres Ebenholz mit Verwachsungen in B-Qualität verwendet. Bei den günstigsten Geigen aus dem Supermarkt ist schwarz gebeiztes Weichholz oder Plastik zu finden. Der Lack gibt weiteren Aufschluss über die Qualität einer Geige. Hochglänzende, harte und stark deckende Spirituslacke finden sich bei billigen Fabrikgeigen. Bessere Handarbeiten werden meistens mit schöneren Öllacken von weicherer Konsistenz lackiert, meistens finden sich Öllacke bei Geigen aus Meisterhand. Die heutzutage schon im Discounter angebotenen Fabrikgeigen werden in China industriell in Massenauflage hergestellt. Hier werden hochglänzende Kunstharz-Lacke reichhaltig in Sprühtechnik aufgetragen. Die äussere und innere Verarbeitung der Billig-Fabrikgeigen ist grob und unschön und meist müssen auch Steg, Stimmstock und Saiten vor der Benutzung von einem Geigenbauer ausgetauscht werden. Günstige, jedoch bessere handgearbeitete Instrumente werden vorwiegend in China oder Osteuropa in Handarbeit hergestellt und weisen einen mittleren bis sehr guten handwerklichen Standard auf. Diese Instrumente werden meist durch ortsansässige Geigenbauer vertrieben. Die besten Meisterarbeiten stammen aus Europa, vorwiegend aus Italien, Deutschland, Frankreich und England, und zeichnen sich durch die hohe Qualität Grad der handwerklichen Verarbeitung aus, abzulesen an feinen Details wie der Randarbeit, der Eleganz der Randeinlage, Sauberkeit und Schwung der F-Loch Schnitte, Ausarbeitung der Wölbungen, Stärken und Hohlkehlen und der Symmetrie und Schönheit der Schnecke. Auch die Sauberkeit der Innenarbeit lässt eine Meisterarbeit erkennen. Die günstigsten Instrumente verfügen hingegen oft nur über zwei oder keine Eckklötze. Nach der Betrachtung von Herkunft, Material und Verarbeitung fliessen aber auch der Klang und die Spieleigenschaften in die Beurteilung einer Geige mit ein. Alte und antike Geigen werden in erster Linie nach der Herkunft und dem Namen des Erbauers bewertet, auch die handwerkliche Qualität und Sammlerwert fliessen in die Bewertung mit ein. Der Klang spielt bei der Bewertung alter Geigen nur eine untergeordnete Rolle. Alte italienische Geigen werden generell deutlich höher bewertet als alte deutsche oder französische Geigen ähnlicher Qualität, sogar wenn diese besser klingen. Die heutzutage teuersten italienischen Geigen wurden im 17. und 18. Jahrhundert in der lombardischen Stadt Cremona gebaut und tragen grosse Namen wie Antonio Stradivari, Giuseppe Guarneri, Lorenzo Storioni und Niccolo Amati.
Weitere Tipps und Informationen über unser Artikelverzeichnis gibt es hier. Die Sitemap listet alle Artikel im 0AM.de Artikelverzeichnis.
Im 0AM.de Artikelverzeichnis werden interessante Projekte im Rahmen eines Artikels vorgestellt, wie hier der Artikel über
`Die Geige - Qualitätsmerkmale und Wert`, auch Sie können hier Autor werden und einen Artikel veröffentlichen lassen.