Holzbogen haben eine lange Geschichte

Holzbogen gibt es mit vielen Gesichtern, aber hierbei sind nicht die Waffen der Indianer und auch nicht Pfeil und Bogen unserer Vorfahren gemeint, denn hier handelt es sich um Holzbogen für Streichinstrumente. Diese Bogen sind Hartholzstäbe, welche vorwiegend aus Brasilholz oder aus Fernambukholz angefertigt werden. Diese Holzarten sind durch ihre Festigkeit am besten geeignet, und in dieser Verbindung ist es vielleicht erwähnenswert, dass die Barockbögen sehr oft aus Schlangenholz hergestellt werden.

Der bekannteste Hersteller von Holzbogen war wohl der im 17. Jahrhundert lebende Bogenmacher Antonio Stradivari, dessen Namen auch noch heute in Verbindung mit dem Thema „Geige“ oft genannt wird. Weniger bekannt ist vielleicht, dass circa einhundert Jahre später Francois Tourte den so genannten romantischen Holzbogen erfand. Dieser Bogenmacher, welcher eigentlich ein gelernter Uhrmacher war, veränderte einiges am bisherigen Bogen. Er verjüngte das schwere Holz in die Kopfrichtung, und durch das Anbringen von Metallteilen an der Seite des Griffes stellte er wieder ein Gleichgewicht her.

Durch die Anbringung des Froschringes ergab sich die Möglichkeit, eine Stabilisierung mittels eines Bandes zu erreichen, und damit wurde auch ein stärkerer kräftiger Ton erreicht. Als Erklärung für den Begriff „Frosch“ muss vielleicht noch gesagt werden, dass dieses Spannelement im Aussehen einem Frosch ähnelt. Als Auge ist oft in den Frosch eine beidseitige Perlmuttverzierung eingearbeitet. Ohne den Holzbogen bliebe die Geige stumm, denn durch das Streichen auf den gespannten Saiten werden die Töne entlockt, die dann auch den „Teufelsgeiger“ unsterblich machten. Natürlich war es in erster Linie das Talent und die Kunst des Geigers Nicolo Paganini, welcher diese unvergesslichen musikalischen Leckerbissen der Menschheit präsentierte.