Ebay ist mit seiner Tochter Skype alles andere als zufrieden. Neue Pauschaltarife für Gespräche ins Fest- und Mobilfunknetz sollen das ändern helfen. Bis Jahresende läuft die Gnadenfrist.
Josh Silverman, seit Ende Februar neuer Chef des populären Online-Telefonieunternehmens Skype, gibt sich optimistisch. „Ich bin sehr erfreut über die Unterstützung, die wir von Ebay erhalten", betont er.
Damit wischt er die Medienberichte der Vorwoche vom Tisch, der Mutterkonzern schließe einen Verkauf seines vor rund drei Jahren übernommenen Internet-Telefondienstes Skype nicht mehr aus. Bis Jahresende laufe eine Gnadenfrist. Außer dem Internet-Telefoniedienst gelinge es, die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen.
Ebay hatte Skype für stolze 2,6 Mrd. Dollar (1,64 Mrd. Euro) mit dem Ziel gekauft, die Geschäfte des Online-Auktionshauses durch eine Verknüpfung mit seinem Internet-Bezahldienst PayPal zu verstärken. Allerdings wurden diese Hoffnungen bislang enttäuscht. Im Vorjahr musste Ebay 1,4 Mrd. Dollar Abschreibungen für das in Luxemburg ansässige Unternehmen vornehmen.
Mit neuen Pauschaltarifen für Gespräche ins herkömmliche Festnetz will Silverman den Internet-Telefondienst nun auf Wachstumskurs bringen. Skype bietet künftig über seinen Internetdienst an, unbegrenzt in bis zu 34 Ländern der Welt für eine monatliche Pauschale von knapp neun Euro zu telefonieren. Skype-Nutzern können netzintern gratis telefonieren, für Anrufe ins Fest oder Mobilfunknetz mussten Kunden aber bisher pro Minute bezahlen.
Das Unternehmen hofft so neue Nutzer zu gewinnen, die damit auch Freunde oder Familienangehörige, die keinen Computer besitzen, anrufen können. Konkrete Prognosen gab Silverman allerdings nicht ab. Eigenen Angaben zufolge hat Skype derzeit rund 309 Millionen registrierte Nutzer.
Skype-Vorstand Stefan Ödberg erklärte, sein Haus folge damit einem Trend in den Industrieländern: „Die Entwicklung geht immer stärker zu Flatrate-Angeboten." Daneben setze Skype verstärkt auf Videotelefonate über das Internet. Ein Viertel der Gespräche würden bereits über den Videodienst getätigt.