Die Wirksamkeit von Neurotoxinen wird immer fraglicher. Der massenhafte Einsatz der Insektizide weltweit hat hat resistente Stämme der Kopflaus entwickelt. So zeigen Untersuchungen aus anderen Ländern, wie Großbritannien, USA, Israel und Dänemark, dass ca. 70 % der Kopfläuse gegen dort häufig verwendete chemische Insektizide Resistenzen entwickelt haben. Zur Resistenzsituation in Deutschland liegen noch keine Zahlen vor. Es ist jedoch zu vermuten, dass auch hier mit einer Resistenzproblematik gerechnet werden muss.
Kopfläuse – the Never-ending-Story
Sie sind ekelig, ausgesprochen blutrünstig, krabbeln gern von Haar zu Haar und von Kind zu Kind: Kopfläuse. Rund eine Million Kinder – meist im Kindergarten- und Grundschulalter - werden jedes Jahr Opfer der Plagegeister, die mehrmals täglich Blut aus der Kopfhaut ihrer Opfer saugen. Kopfläuse finden sich meistens dort, wo viele Kinder auf engem Raum beisammen sind, z.B. im Kindergarten oder in der Schule. Kopfläuse können aber weder springen noch fliegen, so erreichen sie ihr Ziel durch das Klettern von Haar zu Haar. Sind Kopfläuse erst einmal auf dem Kopf, siedeln sie sich meistens in den feucht-warmen Bereichen des Haarschopfs an: hinter den Ohren, im Nacken und an den Schläfen.
Kinder kratzen sich dann häufig wund, denn der Läusespeichel enthält Enzyme, die das Blut verdünnen und das lässt den Kopf höllisch jucken. Oft sieht man statt der bis zu drei Millimeter langen graubraunen Tierchen nur ihre Eier, die sogenannten Nissen. Im Gegensatz zu ebenfalls weißen Schuppen lassen sich die Nissen nicht einfach vom Haar ablösen. Im Gegenteil: Die werdenden Kopfläuse sind fest mit dem Haar verkittet. Das ist sozusagen der Trick der Laus, um zu überleben. Und selbst mit Nissen-Kämmen hat man meistens Schwierigkeiten, die Nissen abzulösen, da sie sehr fest kleben.
Herkömmliche Läusemittel im Fadenkreuz der Kritik
Die Bekämpfung der Kopfläuse erfordert somit sehr viel Zeit, Geduld, Ausdauer und Gründlichkeit. Das Bug-Busting – also das regelmäßige Auskämmen aller geschlüpften Läuse – ist gut, aber nicht gut genug. Und herkömmliche Läusemittel, die das Nervensystem der Parasiten angreifen, verlieren zunehmend an Schlagkraft. Untersuchungen aus Dänemark zeigen: 70 Prozent der Kopfläuse sind dort inzwischen unempfindlich (resistent) gegen das häufig verwendete Insektizid Permethrin. Und in Deutschland warnt das Robert Koch-Institut: “Die Lage muss beobachtet werden.“
Auch die Hautklinik der Universität Kiel hat den Verdacht, dass chemische Insektizide in Läusemitteln immer wirkungsloser werden und legt genau zu diesem Thema eine Studie auf. „Wir wollen wissen, wie viel Kinder tatsächlich Kopfläuse haben und wie zuverlässig die entsprechenden Präparate wirken“, sagt Frau Professor Fölster-Holst, die die Untersuchung initiierte.
"Trotz einer Vielzahl wirksamer Pedikulozide ist weiterhin eine Zunahme der Kopflaus-Fälle zu verzeichnen. Am häufigsten sind Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren betroffen. Die hohe Prävalenz ist neben dem Nicht-Einhalten der Behandlungsvorschriften vermutlich auch auf Resistenzen gegenüber den klassischen Pedikuloziden zurückzuführen, wie zunehmend aus anderen Ländern, wie Großbritannien, USA, Israel und Dänemark, berichtet wird. Zur Resistenzsituation in Deutschland liegen noch keine Zahlen vor. Es ist jedoch zu vermuten, dass auch hier mit einer Resistenzproblematik gerechnet werden muss. ", so die Expertin.
Dimeticon – sicher und giftfrei bei Läusen
Es gibt aber Alternativen im Kampf gegen Kopfläuse, bei denen eine Resistenzbildung auf Grund ihrer physikalischen Wirkweise nicht möglich ist: Zum Beispiel enthalten einige Läusemittel eine spezielle dimeticonhaltige Lösung mit außergewöhnlichen Fließ- und Spreiteigenschaften. Das Dimeticon umhüllt die Läuse und ihre Larven, dringt tief in das Atemsystem ein, verdrängt dort den Sauerstoff und verschließt es irreversibel. Die Folge: Die Kopfläuse und ihre Larven ersticken zuverlässig – ebenso wie ihre Vorstufen, die Nissen. Ein Vorteil gegenüber chemischen Insektiziden, die gerade bei Kindern häufig zu neurotoxischen und allergischen Nebenwirkungen führen ist, sie enthalten keine gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe und können daher unbedenklich bei kleinen Kindern ab zwei Jahren angewendet werden.
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