Lächelnde Gesichter bei Kreuzfahrtveranstaltern haben einen Grund: Kaum ein anderer Bereich der Reiseindustrie kann in de letzten Jahren mit solch großen Zuwachszahlen aufwarten. Den Veranstaltern ist eines gelungen, was viele Manager in anderen bereichen sich wünschen: Sie haben einen radikalen Imagewandel geschafft - ohne das alte Publikum zu vergraulen.
Der Imagewandel bei Kreuzfahrten ist unübersehbar: Was früher als Freizeitgestaltung gut betuchter Senioren galt, ist heute zu einem Familienurlaub geworden. Die Kreuzfahrtindustrie hat junge Familien und erlebnishungrige Singles als Zielgruppe ausgemacht – und bearbeitet die neuen Kreuzfahrer fleißig. Abhängig von Kreuzfahrtschiff und Reiseveranstalter sinkt das Durchschnittsalter der Reisenden bei Kreuzfahrten gewaltig. Einige Veranstalter protzen mit einer durchschnittlichen Alterstruktur von unter 40 Jahren.
Bahnbrechend für diesen Imagewandel bei Seereisen waren die aus den USA importierten „Funkreuzfahrten“. Für den deutschen Kreuzfahrtmarkt hat die zur Carnival Gruppe zählende AIDA Cruises (vormals bekannt als Seetours) diesen Trend als erstes erkannt und aufgebaut – mit großem Erfolg. Auch wenn die inzwischen vier Clubschiffe der AIDA Cruises jedes Jahr gerade mal die schwarze 0 schreiben, ist starke Expansion geplant. Bis zum Jahr 2009 soll die Bettenkapazität auf den AIDA-Clubschiffen nahezu verdoppelt werden.
Was macht den Trend zu den Funkreuzfahrten aus? Zum einen das Konzept an Bord: Als altbacken erscheinende Elemente der alten Kreuzfahrttradition wie Kleiderordnung und Kapitänsdinner wurden über Bord geworfen – aus den Landgängen machte man Erlebnisausflüge für Aktivurlauber. Die Animation an Bord ist vergleichbar derer in guten Ferienclubs an Land. Obwohl die Kreuzfahrten auf den AIDA Schiffen kaum preiswerter sind als die auf traditionellen Schiffen zieht das Konzept des Cluburlaubs auf See. Das frische, junge Image sorgt für ausgebuchte Schiffe.
Noch krasser sind die easycruise Kreuzfahrten des easy-jet Gründers Stelios Haji Ioannou: für knappe 40 Euro pro Nacht kann sich das geneigte Partyvolk entlang der Cote D’Azur und der Riviera eine Wooche Lang von Partymetropole zu Partymetropole shippern lassen. Auf den an Land gefeiert wird bei Nacht, die (kurzen) strecken werden mit einem kleinen Schiff mit winzigen Kabinen am Tage abgefahren. An Bord gibt’s fast-food vom Plastikteller – für Extra-Euros. Denn ähnlich wie bei den Billigfliegern bestechen auch die Billigkreuzfahrten durch ihren nur auf den ersten Blick günstigen Preis – nichts ist inklusive.
„Quo vadis Kreuzfahrten“ muss man jedoch nicht fragen – Funkreuzfahrten ereichen zusätzliches Publikum. Die Schiffe in alter Kreuzfahrttradition gibt es immer noch – und auch sie Profitieren von der neu entdeckten Attraktivität der Kreuzfahrten.
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