Zeitarbeit aktuell

Auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat sich die Zeitarbeit zu einem festen und wichtigen Faktor etabliert. Den besten Ruf genießt das Personalleasing dabei allerdings nicht: Viele Leiharbeitnehmer sind mit ihrer Tätigkeit und vor allem der niedrigen Bezahlung unzufrieden. Ein branchenübergreifendes Gesamturteil lässt sich dabei allerdings nicht fällen. Der Stundenlohn ist von der individuellen Qualifikation des Leiharbeiters abhängig und übersteigt bei Facharbeitern durchaus auch die 15 Euro-Marke. Gering qualifizierte Arbeitskräfte müssen allerdings mit wenig Geld auskommen – in den neuen Bundesländern steigt man als Leiharbeiter mit etwas mehr als sechs Euro ein.

Viele Leiharbeiter beziehen zusätzlich zu ihrem Einkommen Arbeitslosengeld II, weil der Verdienst in der Zeitarbeit einfach nicht für eine Grundsicherung ausreicht. Die meisten Aufstocker sind dabei allerdings vollzeitbeschäftigt. Die Zeitarbeit wurde vor mehr als 30 Jahren eigentlich beschaffen, um auch niedrig qualifizierten Arbeitnehmern eine Beschäftigung zu ermöglichen – etwa in der industriellen Produktion zur Überbrückung von Produktionsspitzen. Heute hat sich dieses Bild allerdings gewandelt, so dass in der Personaldienstleistung Leiharbeiter aller Branchen und Qualifikationen zu finden sind. Selbst Führungspositionen und leitende Tätigkeiten werden heute mit Leiharbeitnehmern besetzt.

In Deutschland sind mehr als 7000 Zeitarbeitsfirmen aktiv. Heute befinden sich in jeder großen Stadt Niederlassungen von national und regional agierenden Zeitarbeitsfirmen. Für viele Arbeitnehmer stellt der Gang zu einem Personaldienstleister dabei allerdings nicht die erste Wahl auf dem Arbeitsmarkt dar. Dabei schaffen aber besonders Langzeitarbeitslose mithilfe der Zeitarbeit wieder den Schritt zurück ins Berufsleben. Auch wenn es dabei mit der Festanstellung im Entleihunternehmen nicht gleich klappt: Aus der Zeitarbeit bewirbt es sich leichter als von Zuhause.