Prominente und ihre Kinder bzw. ihr Wunsch nach Kindern – Zuletzt gab es kaum ein Thema, was ausführlicher in den einschlägigen Klatsch- und Tratschblättern, TV-Sendungen und Blogs diskutiert wurde. Man könnte fast meinen, im neuen Jahrtausend hat sich unter den Stars und Sternchen ein neuer, bisher noch nie dagewesener Trend breitgemacht: der Wunsch nach Familie. Wobei das Wort Familie nicht zwangsläufig die Partnerschaft zwischen zwei erwachsenen Menschen/Promis plus Kind(er) definiert, sondern vielmehr Prominente plus Kind(er). Dabei entsteht rückblickend der Eindruck, dass der prominente Kinderwunsch der Ausdruck des Wunsches nach einer neuen Ernsthaftigkeit im jungen Jahrtausend ist. Die Hartnäckigkeit mit der insbesondere im noch jungen Internetzeitalter Belanglosigkeiten der Stars und der neu geschaffenen Unterkategorie der Socialités (Hotelerbinnen und Bäckersöhne und so) durch die Blogs und die Regenbogenpresse gejagt werden, hat offenbar gleichzeitig bei Reichen, Schönen und Berühmten quasi als inhaltlichen Gegenentwurf den Wunsch auf Nachwuchs geweckt. Und weil es nun mal so Sitte ist unter Schauspielerinnen, Sängerinnen und Promitöchtern, der eigene Marktwert gesteigert werden kann, Sympathien beim gemeinen Volk gewonnen werden können und Presse, Funk und Fernsehen die Auflage steigern können, werden Tragezeit und Aufzucht des prominenten Nachwuchses ausführlich dokumentiert. Und das nach einem festgelegten Schema: zunächst wird von allen Seiten die Gerüchteküche um eine vermeintliche Schwangerschaft angeheizt. Die Gerüchte werden von der betroffenen Prominenten beharrlich bestritten bis schließlich der Bauch nicht mehr zu kaschieren ist und die Schwangerengerüchte von den Gerüchten einer neuerlichen Brustvergrößerung noch mehr befeuert werden. Dann gibt es ein langes TV-Interview für die A-Promis, in dem sie die Schwangerschaft verkünden oder eine Homestory in einem Boulevardblättchen für die B-Promis. In den USA geht man zu Oprah, in Deutschland zu Beckmann oder Kerner. Der nächste Schritt sind die „ästhetischen“ Fotos der schwangeren Prominenten. Neben wenig und ganz wenig tragen die Schwangeren noch Umstandsmode, meistens von ganz exklusiven Designern, die dann extra eine ganze Kollektion entworfen haben und sich auf satte Verkaufszahlen nach den Fotoveröffentlichungen freuen dürfen. Die Einnahmen aus den Fotoverkäufen gehen selbstverständlich an Unicef – zumindest bei den A-Promis. Ist das Junge oder die Jungen (bei künstlicher Befruchtung: „Hach. Die Schwangerschaft ist einfach so passiert.“) dann geschlüpft, gibt es die nächsten Fotos. Die sind dann aber noch teurer. Denn auf denen muss der Nachwuchs zu sehen sein und zwar, man ahnt es schon, wieder in einer eigens dafür entworfenen Kollektion.
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