Bringen Schweine jedem Glück?

In letzter Zeit sind durch die häufige Präsenz in den Medien Schweine und Minischweine sehr ins Gespräch gekommen.
In den Medien sehen diese Tiere ziemlich „putzig“, „süß“ und „lieb“ aus. Die Folge ist, dass sich immer mehr Leute so eine Schweinchen, meist ein Minischweinchen als Haustier anschaffen.
Leider sind viele von ihnen bereits nach kürzester Zeit mit deren Haltung und Pflege hoffnungslos überfordert.

Leider wird von absatzbegierigen Tierhändlern und Züchtern nicht selten behauptet, dass das Minischwein für eine reine Wohnungshaltung geeignet sei. Das stimmt jedoch nicht. Schweine sind zwar sehr intelligente und reinliche Tiere, aber sie brauchen viel Platz zum Wühlen und Grasen.
Ihre Erziehung braucht ebenfalls sehr viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Fachkenntnis, weil sie von Haus einen  sehr sturen und eigenwilligen Charakter besitzen. Schweine versuchen immer ihren Willen durchzusetzen und, dass da ein Schwein nicht zum Herr im eigenen Haus wird, erfordert schon Fachkenntnis.
Schweine zählt man zu den Rottentieren und sollten so auch nie alleine gehalten werden. Menschliche Gesellschaft kann aus diesem Grund auch nicht die Gesellschaft seiner Artgenossen ersetzen.

Das Minischwein sollte ausschließlich vegetarisch ernährt werden: Küchenreste sind tabu, weil sie meist viel zu salzhaltig sind und so der Gesundheit des Schweins schaden.
Da Schweine immer hungrig sind, muss man auch sehr auf die Nahrungsmenge achten.
Außerdem sollte sich jeder Tierhalter bewusst sein, dass die Minischweine gar nicht so „mini“ bleiben.
Ihr biologisches Endgewicht, das sie meist im Alter von 2- 4 Jahren erreicht haben, liegt zwischen satten 20-60 kg!
Wer sich für den Kauf von einer kleineren Züchtung entscheidet, sollte damit rechnen, dass dieses Schweinchen von einer Inzucht abstammt und so degeneriert und krankheitsanfällig ist.
Minischweine können ein stolzes Alter von 15 Jahren erreichen.
Jeder, der sich solch ein Minischwein anschaffen möchte, sollte sich der obigen Tatsachen wohl bewusst sein und sich ganz ehrlich fragen, ob er wirklich dem Tier eine artgerechte Haltung bieten kann, so dass es zu keinen Enttäuschungen kommt.

Denn schon viel Tiere suchen ein Zuhause oder kommen in einen Gnadenhof