Das Bild kennen wir bestimmt alle aus Märchenfilmen für Kinder und – zugegebenermaßen schon etwas kitschigen – Kostümfilmen im Stile von „Sissi“ mit Romy Schneider: Ein opulenter Ball ist im Gange, die Damen in weit ausladenden Reifröcken, Herren in imposanten Uniformen mit auf Hochglanz polierten Orden. Auch an die Szene kurz vor dem Ball können wir uns erinnern: Der Zeremonienmeister – meist ein in Würde ergrauter Lakai – schlägt mit dem Stock auf den Boden und kündigt jeden einzelnen Gast in der strengen Reihenfolge der Adelshierarchie an. Doch woher hat er seine Informationen? Von einer Visitenkarte!
Schon damals gab es die kleinen Kärtchen, die auch heute noch dazu dienen, Informationen über den Gegenüber zu erhalten. Dem Zeremonienmeister gaben sie alle notwendigen Informationen um die adligen Gäste vor Beginn des Balls anzukünden. Später wurde die Visitenkarte dem Empfangspersonal überreicht, wenn man zu Besuch in hohem Hause war. Das Personal überbrachte diese dann auf einem Silbertablett der Herrschaft. Aus dieser Tradition erklärt sich auch der Name „Visitenkarte“: Er kommt vom lateinischen „visitare“, was nicht anderes als „besuchen“ heißt.
Heute ist es eher unüblich, dass beim Besuch Visitenkarten überreicht werden, dafür haben sie aber ihren festen Platz im Berufsleben gefunden. Sie werden ausgetauscht um die Kontaktdaten von potentiellen Geschäftspartnern zu erhalten. Zudem bieten sie die diskrete Möglichkeit etwas über die Position des Gegenübers in der Hierarchie des betreffenden Unternehmens zu erfahren.
Unüblich, aber durchaus möglich, ist es, das eigene Photo mit auf die Karte zu drucken. Dies war besonders im späten 19. Jahrhundert lange Zeit üblich. Wer als erstes auf die Idee kam, sein Konterfei auf der Visitenkarte mit abzubilden, ist heute unklar. Man weiß nur, dass diese Geschäftsidee in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufkam und auch stark zum Aufschwung von kleinen Photogeschäften beitrug.
Heute kann sich jeder seine privaten Visitenkarten nach eigenem Gutdünken am Computer erstellen – egal ob mit oder ohne Photo. Wer aber professionell gedruckte Karten haben möchte, kann inzwischen auch am Schreibtisch sitzen bleiben, denn viele Firmen bieten heute die Möglichkeit an, sich Visitenkarten online zu bestellen.
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