Der Unterschied zwischen einem Werbelektorat zu einem Lektorat besteht darin, das der Werbelektor nicht für Verlage aktiv wird, sondern für Unternehmen und Agenturen, die verfasste Texte professionell präsentieren wollen. Publizierte Texte sind selten, eher nie, in ihren ersten Entwürfen schon perfekt. Der Text muss beim Leser so ankommen, wie es vom Verfasser gewünscht ist. Falsche Interpretation und Fehler im Inhalt können Missverständnisse beim Leser heraufbeschwören. Hierdurch entsteht in der Leserschaft Unzufriedenheit und das Unternehmen, das diese Texte veröffentlicht, verliert an Glaubwürdigkeit. Mehrere Bearbeitungsgänge sind erforderlich, um einen Text inhaltlich richtig an den Leser zu bringen. Wer je einen langen Text verfasst hat, der hat auch schon festgestellt, dass sich im Laufe des Schreibens eine Betriebsblindheit für Inhalte und Zusammenhänge ergibt. Für die Überarbeitung eines Textes ist der professionelle Werbelektor zuständig. Wichtig ist dabei, dass der Werbelektor in die Entstehung eines Textes nicht eingebunden ist, um einen gewissen Abstand zum Inhalt zu bewahren und damit objektiv lesen zu können. Der Werbelektor ist ein Spezialist hinsichtlich Sprache und Rechtschreibregeln. Der Werbelektor übernimmt die Verantwortung für die Korrektheit des Textes sowohl vom Inhalt her als auch von der Rechtschreibung und dem inhaltlichen Stil. Eine Ausbildung im klassischen Sinne zum Werbelektor ist nicht möglich. Das Werbelektorat wählt im Regelfall einen Seiteneinstieg aus. Ein Germanistikstudium ist ein guter Einstieg, um als freiberuflicher Werbelektorat das entsprechende Know-how für diese Tätigkeit mitzubringen. Wichtig ist in jedem Fall eine absolute Stilsicherheit und perfekte Kenntnis der Rechtschreibung und Grammatik. Der Werbelektor kann in seiner Funktion für Agenturen und Unternehmen freiberuflich arbeiten.
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