In diesem Artikel geht es um die Preisentwicklung von Photovoltaikprodukten. Photovoltaikprodukte ist ein technischer Begriff für Solarzellen bzw. Solarmodule
Die Preisentwicklung bei
Photovoltaik Modulen gestaltet sich wie folgt: In den Jahren 2004 und 2005 stiegen die Preise für Solarmodule um jeweils 10% pro Jahr. Im Jahr 2006 stagnierten die Preise. Ab dem Jahr 2007 fielen die Preise. Im Jahr 2009 nahm der Preisverfall eine dramatische Entwicklung. Der Vorstandschef der Conergy AG (einem der führenden Solarhersteller in Deutschland) rechnet mit einem Preisverfall von bis zu 50% im Jahr 2009. Frank Asbeck, Vorstandschef von Solarworld AG (der größte Solarhersteller in Deutschland), rechnet dagegen "nur" mit einem Preisverfall von 10% für die Jahre 2009 und 2010.
Alleine diese beiden Aussagen deuten auf einen weiteren schwierigen Sachverhalt in der Solarindustrie hin: Es mangelt an Preistransparenz und einheitlichen Märkten. Als Beispiel kann man den Markt für Silizium nennen. Dieser Markt ist weder effizient noch transparent. Es gibt keinen einheitlichen Preis, oder Lieferungskontrakt, der an einer Rohstoffbörse gehandelt wird (wie zum Beispiel bei Rohöl). Dieser Umstand macht es natürlich für alle Beteiligten schwer, da Silizium ein sehr wichtiger Rohstoff für Solarzellen (und damit auch für die gesamte Solarindustrie an sich) ist. Mit einer derart schwammigen und ungenauen Basis ist es äußerst schwer für die Zukunft Prognosen aufzustellen (dies ist ohnehin schon schwer genug, selbst bei effizienten und transparenten Märkten).
Die Gründe für den Preisverfall sind vielfältig. Einer der Hauptgründe ist die steigende Produktionsmenge in Deutschland. Dies ist ein einfaches Angebot und Nachfrage-Verhältnis. Bei gleich bleibender Nachfrage muss der Preis sinken, wenn das Angebot erhöht wird. Auch weltweit steigt die Produktion von Solarmodulen. Vor allem Japan und China drängen darauf, eine eigene Solarindustrie aufzubauen. Zu diesem Sachverhalt passt auch die Meldung dass es im Jahr 2007 in mehr Ländern Preisabschläge als Preiserhöhungen gab.
Das Konkurrenzprodukt zu kristallinen Anlagen sind Dünnschichtmodule. Wie der Name schon sagt, werden diese Anlagen mit einer sehr dünnen Siliziumschicht ausgestattet. Teilweise arbeitet man sogar ganz ohne Silizium. Diese Modulart ist preisgünstiger, in ihrem Wirkungsgrad aber auch niedriger. Grob gesagt eignen sich Dünnschichtmodule für Anwender, denen der Preis besonders wichtig ist. Kristalline Module bzw. Polykristalline Module eignen sich für Anwender, bei denen es vor allem auf einen hohen Wirkungsgrad ankommt und der Preis einer eher untergeordnete Rolle spielt.
Ganz grob könnte man sagen, Dünnschichtmodule sind eher etwas für Privatanwender, welche nur ein paar Module benutzen möchten. Kristalline Module sind etwas für Investoren, welche viele Module benötigen um damit große Anlagen zu bauen.