Usenet erfreut sich wieder zunehmender Beliebtheit
Lange Zeit fast in der Versenkung verschwunden bzw. nur einem elitären Kreis aus Computer und Internet-Freaks vertraut, hat das Usenet im Laufe der letzten Zeit eine in dieser Form unerwartete Renaissance erlebt.
Das Usenet kann in gewisser Weise als Vorläufer des heutigen Internet bezeichnet werden. Seine Ursprünge finden sich im Jahre 1979 auf dem nordamerikanischen Kontinent beim Versuch, eine Kommunikation zwischen zwei Universitäten herzustellen.
Im Laufe der Zeit – ein wichtiger Einschnitt war der Umstieg auf TCP/IP Mitte der 80er Jahre und die damit verbundene Dezentralisierung des Netzes – entwickelte sich das Usenet dann zu dem, was es heute ist – ein riesiges Netz an sog. Newsgroups.
Diese Newsgroups kann man sich am besten als eine Art Schwarzer Bretter im Internet vorstellen. Menschen aus aller Herren Länder diskutieren hier – vergleichbar der Forenkultur im Internet – um die verschiedensten Sachverhalte. Die genaue Zahl an Newsgroups lässt sich nur grob abschätzen, sie dürfte mittlerweile aber bei weit über 60.000 liegen. Um der thematischen Vielfalt im Rahmen des Usenet Herr zu werden, haben sich im Laufe der Zeit die sog. Usenet Hierarchien herausgebildet. Diese ermöglichten eine Untergliederung des riesigen Netzes. Die Hierarchie *comp umfasst beispielsweise Gruppen rund um das Thema Computer, *sci primär solche zu Wissenschaft und Technik oder *rec Gruppen rund um Freizeit und Erholung, aber auch Kunst und Kultur.
Vergleichbar wie Webseiten von einem Webserver an den Browser gesendet werden, befinden sich die erwähnten Newsgroups auf sog. Newsservern, welche der Anwender über einer Newsreader abrufen kann.
Im Newsreader Bereich gibt es eine Vielzahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Softwarevarianten. (Fast) den gleichen Zweck erfüllt aber auch das auf jedem Microsoft-System vorinstallierte Outlook Express.
Den eigentlichen Zugang zum Usenet stellt der Newsserver zur Verfügung. Derartige Newsserver werden meist vom normalen Internetprovider betrieben. Offene und freie Newsserver werden aber beispielsweise auch von Universitäten oder anderen nicht Gewinnorientierten Unternehmen bereitgestellt.
Die eingangs erwähnte „Renaissance des Usenet“ hängt eng mit einer ganz speziellen Gattung an Newsgroups zusammen – den sog. Binary Groups. Ähnlich den klassischen Filesharing Netzwerken verfügt das Usenet nämlich nicht nur über rein Textbasierte Informationen, sondern auch über eine Reihe an Newsgruppen, welche sog. Binaries (englisch für binäre Dateianhänge) zum Download anbieten. Groben Schätzungen zufolge sind es mittlerweile über 80 Terabyte an Filmen, Software, Games oder MP3s, welche im Usenet zum Download bereitstehen. Zur Nutzung dieser Newsgroups benötigt man allerdings einen professionellen (und kostenpflichtigen) Usenet Provider wie beispielsweise Usenext. Diese Provider bieten ihren Nutzern einen vollwertigen und unzensierten Usenet Zugang inklusive aller Binary Groups. Die normalen Internetprovider sowie freie Newsserver haben diese Binarygroups in aller Regel nicht im Angebot. Die Gründe liegen primär in der Beschränkung des durch viele Downloads verursachten Traffic.
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