Lob des Kleinwagens

Ich wohne seit zwei Monaten in Berlin, einer Stadt, irgendwo zwischen Langs „Metropolis“ und dem „Moloch“ aus „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“. Vorher habe ich im Westerwald gewohnt, wo sich Fuchs und Hase Gutenacht sagen. Alle fuhren Jeeps, oder Passat, oder Tuarek. In Berlin angekommen, ist mir klargeworden, wieso Kleinwagen so verdammt cool sind – besonders Smarts. Die kann man nämlich im rechten Winkel zur Straße noch in die schmalsten Parklücken zwängen. Sie sind so kurz, dass die Schnauze nicht über die Breite der Parkbucht hinausragt. Eine kulturelle Errungenschaft, in meinen Augen nur noch dem Rad vergleichbar, wenn überhaupt. Sie glauben mir nicht? Suchen Sie mal einen Parkplatz in Berlin! Vielleicht sogar in der Nähe der Friedrichsstraße. Das ist nämlich nahezu unmöglich. Meistens lande ich dann in einem Parkhaus, das mal mehr, mal weniger nah meinem ursprünglichen Bestimmungsort ist. So auch am Samstag, allerdings war das Parkhaus ziemlich weit weg. Ich rannte also, mein Termin war wichtig. Und bei dieser Gelegenheit wäre ich fast von Joschka Fischer angefahren worden. Ich hätte halt gucken sollen. Jedenfalls musste er abrupt bremsen und hat auch ein bisschen gestresst geguckt. Und wissen Sie, was er fährt? Jaguar? BMW? Audi? Mitnichten – einen kleinen, schmalen, dezenten VW Lupo. Der grüne Ex-Außenminister im Kleinwagen – ein größeres Lob kann ich mir nicht vorstellen.