Gesicherte Quellen über Kachelöfen gibt es seit dem 14. Jahrhundert. Bestimmte Funde weisen darauf hin, dass die Nutzung des Kachelofens in erster Linie dem Adel und den Patriziern vorbehalten war. Nutzungsgebiete waren der Bodensee- und Donauraum, sowie über Budapest weiter östlich bis Bosnien und Rumänien und nordöstlich bis Moskau oder Sankt Petersburg.
Die Kachelöfen machten in ihrer Gestaltung eine erhebliche kunstgeschichtliche Entwicklung durch, veränderten sich aber in der Heiztechnik erst im 18. Jahrhundert mit dem direkten Anschluss an Schornsteine.
Bis zu dieser grundlegenden Veränderung wurden Kachelöfen meist von der Küche aus mit geöffneter Heiztüre befeuert, die Rauchgase in einen Kamin entlassen. Die Kachelwände im Strahlungsbereich des Feuers wurden stärker erwärmt. Nachdem das Feuer heruntergebrannt war, wurden die Heiztüren geschlossen und die gespeicherte Wärme an die Räume abgegeben. Durch die Ofentür traten die Rauchgase nach Abkühlung aus und landeten im günstigsten Fall in der Esse, oder sie gelangten durch Undichtigkeiten in der Dachkonstruktion ins Freie. Diese Kachelöfen hatten in Bezug auf Heizfähigkeit und Holzenergieausnutzung einen Vorteil gegenüber eines einfachen Kamins, waren aber noch nicht sehr effektiv.
Ende des 17. Jahrhunderts und zu Beginn des 18. Jahrhunderts machte man sich Gedanken über Holzsparöfen. Es wurden sogar Vorschläge gemacht, Öfen über zwei Geschosse zu konstruieren. Aber erst durch den direkten Anschluss an einen Schornstein wurde es möglich, Rauchgaszüge in die Kachelöfen einzubauen. Diese technische Weiterentwicklung machte die Öfen sehr effektiv und sparsam, was nötig war, da es zu einer Verknappung des Brennstoffes Holz durch Abholzung kam. Eine effektive Verbrennungsluftführung, Aschekasten und Rost wurden nun üblich. Kacheln wurden als Massenware in Manufakturen hergestellt, wobei die Baugröße jeweils dem benötigten Wärmebedarf angepasst wurde.
Im Jahre 1925 entstanden DIN-Normen für den Kachelofen, sie wurden entwickelt aus Handwerksregeln und Erfahrungswerten zum Raumheizvermögen. Sie wurden später in die Reichsgrundsätze umgetauft und nach dem 2. Weltkrieg wieder in DIN- Normen umgewandelt. Die DIN- Norm enthielt Aussagen über Stärke der Außenwand, Bauart und Raumheizvermögen des Kachelofens. Nach 1970 wurden diese DIN- Normen wieder zurückgenommen.
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