Das World Wide Web kennt jeder, Sie auch, denn sonst würden Sie das hier nicht lesen. Doch das Usenet kennt nicht unbedingt jeder, auch wenn seine Geburt schon in den späten 70ern war. Es wurde im Prinzip als Alternative zum ARPA-Net, dem Vorläufer des World Wide Webs entwickelt und war erst einmal dank des UUCP (Unix to Unix Copy)-Protokolls lediglich auf Unix-Rechnern zu Hause.
Erst in den 80ern wurde das NNTP (Network News Transport Protocol) entwickelt, mit dem auch Daten übers World Wide Web ausgetauscht werden konnten. Das Usenet ist ein Mix aus schwarzem Brett und Forum. Auf den Newsservern gibt es sogenannte Newsgroups. Wie viele es exakt sind, weiss man nicht, allerdings die Anzahl wird ungefähr zwischen 50.000 und 100.000 geschätzt. In den Newsgroups, die nach Interessenbereich gegliedert sind, kann man sog. Postings zu seinem bestimmten Thema verfassen. Solche Postings sind ähnlich einem Thema / Thread in einem Forum.
Im Gegensatz zum World Wide Web, für das Sie einen Browser brauchen, können Sie das Usenet nur mit einem Newsreader erforschen. Er liest ihre abonnierten Newsgroups aus und zeigt sie Ihnen an. Mit dem Newsreader können Sie auch auf Nachrichten (News) antworten. Alles in allen ähnelt das Usenet also doch etwas mehr einem Forum als einem schwarzen Brett. Ihr Internetprovider stellt Ihnen mit Sicherheit auch einen Zugang ins Newsnet zur Verfügung, informieren Sie sich doch einfach mal bei ihm. Eine Besonderheit und das Sahnehäubchen sind die sog. "Binary News Groups". Im Gegensatz zu den "normalen" Groups, in denen Sie lediglich reine Textnachrichten veröffentlichen können, können hier Binärdateien (wie Musik, Programme, Filme) angehängt und veröffentlicht werden. Und auf diese Gruppen bietet ihr World Wide Webprovider ganz sicher keinen Zugang an, da sie ungemein trafficintensiv und deshalb kostspielig sind. Um Zugriff zu ihnen zu erlangen, muss ein spezieller, kostenpflichtiger Usenet-Provider her. Im Moment gibt es einiges juristisches Hickhack zwischen der GEMA und Usenext, einem der grössten Usenet Anbieter, der offensichtlich ein wenig zu offensiv mit "Millionen downloadbarer MP3s" geworben hatte. Das letzte Wort scheint hier noch nicht gesprochen worden zu sein.
Fakt ist, da die Newsserver dezentral über die ganze Welt angesiedelt sind, dass eine Zensur des Usenets fast unmöglich ist.
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