Gießereien

In der Industrie werden oft große Mengen an Gusseisen, Stahl oder anderen Eisen-Kohlenstoff-Verbindungen benötigt. Um diese zu gewinnen, wird ein besonderes Verfahren angewendet: das Gießen. Nichteisenmetalle wie Zinn, Kupfer, Blei, Nickel und Zink und ihre Legierungen lassen sich ebenso gut auf diese Weise herstellen wie Leichtmetalle wie Magnesium, Titan und Aluminium und ihre Legierungen. In Gießereien arbeiten Gießer nach diesem Verfahren, das zu den Urformverfahren - also den Verfahren, bei denen aus einem formlosen Stoff ein fester Körper entsteht – zählt. Will man Werkstücke komplizierter Gestalt oder legt Wert auf Massenproduktion, so ist das Gießverfahren besonders geeignet.

Um den zu verarbeitenden Stoff in flüssiger Form vorliegen zu haben, benutzt man Schmelzaggregate. Diese können unterschiedlich beheizt werden, beispielsweise elektrisch oder durch Koks, Gas oder Öl. Die Gussstücke können verschiedene Eigenschaften aufweisen, abhängig von den chemischen Bestandteilen der jeweiligen Schmelze. Auch die chemische Zusammensetzung des Gefüges (beschreibt die Bestandteile von Stoffen wie Metallen und Legierungen, die aus Schmelzen entstanden sind) kann eine Rolle spielen. Für ein homogenes Gusskörpergefüge, das beste mechanische Eigenschaften vorzuweisen hat, muss eine gerichtete Erstarrung beim Einguss in die Speiser sichergestellt werden.

Man kann unterscheiden zwischen 2 Formen des Gießverfahrens: dem Gießen in Dauerformen und dem Guss in verlorener Form. Weiterhin existieren Sonderverfahren wie der Kunstguss, das Glockengussverfahren, der Abguss, der Niederdruckguss sowie der Verbundguss.

Beim Gießverfahren in Dauerformen kann eine größere Ausbeute an Gusserzeugnissen erzielt werden, da die Formen beim Gießen nicht zu Schaden kommen.
Die verlorenen Formen für die andere Gießtechnik werden meist aus Sand mit Bindemitteln hergestellt.