Berufsunfähigkeitsversicherung mit Ausschlussklausel abschließen – ja oder nein?
Leider bemühen sich sehr viele Deutsch erst relativ spät um eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Zu diesem Zeitpunkt sind in den Gesundheitsfragen schon Angaben zu machen, die dann zur Folge haben, dass der Abschluss nur noch mit einer Ausschlussklausel möglich ist.
Aber auch junge Menschen haben zum Teil bereits gesundheitliche Beschwerden und stehen dann vor dem gleichen Problem.
Bei bestimmten Erkrankungen wird nicht geleistet
Jedes noch so kleines gesundheitliches Problemchen könnte später mal zu so einem großen Problem werden, dass man dadurch sogar berufsunfähig wird.
Hat jemand mit 30 bereits einen Bandscheibenvorfall gehabt, wird der Versicherer bei Antragstellung sagen: Hoppla, dieser Antragsteller hat nicht den besten Rücken, da schließen wir die Wirbelsäule vom Versicherungsschutz aus.
Hatte jemand eine Skiunfall und einen Kreuzbandriss, wird der Versicherer bei der Antragstellung sagen: Hoppla, dieser Antragsteller bekommt da vielleicht noch mal Probleme mit dem Knie, das schließen wir liebe mal vom Versicherungsschutz aus.
Bei der Beurteilung durch den Versicherer geht es nicht darum, ob der Antragsteller derzeit Probleme hat, es geht einzig und allein darum, ob sich daraus unter Umständen vielleicht ein Problem entwickeln könnte.
Die Versicherer besitzen hierzu Listen und Statistiken und entscheiden entsprechend.
Annahmepolitik der Versicherungen nicht persönlich nehmen
Steht in einer Liste, dass bei so und so viel Versicherten, tatsächlich eine Berufsunfähigkeit entstanden ist, dann ist das für das Versicherungsunternehmen ein Grund, dieses Risiko nicht zu versichern, es wird ausgeschlossen.
Als Antragsteller darf man das nie persönlich nehmen. Die Annahmepolitik der Versicherungsgesellschaften muss strikt sein. Ein Fall von Berufsunfähigkeit kostet den Versicherer gut und gerne mal schnell 180000 EURO (z.B. 15 Jahre lang 1000.- EURO monatliche BU-Rente). Für diesen Schutz hat dann der Versicherte vielleicht 15 Jahre lang eingezahlt (ca. 10000.- EURO). Die Versicherungen sind also darauf angewiesen, dass die meisten der Versicherten gesund bleiben, damit sie die auftretenden Fälle von Berufsunfähigkeit dann auch tatsächlich bezahlen können.
(Sind sehr vereinfachte Beispiele!)
Mit Makler oder Versicherungsberater sprechen
Was nun tun, wenn zu befürchten ist, dass aufgrund gesundheitlicher Probleme keine normale Annahme möglich ist?
Das wichtigste: Jeder sollte sich stets nur einem Berater anvertrauen, der zu vielen, vielen Tarifen Angebote berechnen kann, also einem Makler oder Versicherungsberater. Ein Versicherungsvertreter, der nur eine Firma vertritt oder ein Mehrfachagent, der vielleicht 3 oder 4 vertritt, sind meines Erachtens nicht die richtigen Ansprechpartner.
Medizinische Vorabanfagen
Der Berater kann dann bei einigen Versicherungen erst mal eine medizinische Vorabanfrage starten. Diese sind anonym. Gefragt wird einfach, was beim bestehenden Gesundheitszustand zu erwarten wäre – normale Annahme, Ausschluss oder Ablehnung.
Diese Antworten können nicht garantiert werden, sie geben aber einen ganz guten Überblick, was denn überhaupt möglich ist.
Ausschluss muss spezifisch formuliert sein
Sollte ein Abschluss nur mit Ausschluss möglich sein, dann ist wichtig, dass dieser ganz speziell auf das bestehende Problem zugeschnitten ist. Es darf z.B. nicht sein, dass die gesamte Wirbelsäule ausgeschlossen wird, weil jemand ein HWS-Syndrom hatte. Es dürfen nur möglich Folgen aus diesem HWS-Syndrom ausgeschlossen werden.
Hier kann man übrigens durchaus bei der Versicherung nachhaken, wenn man mit einer Ausschlussformulierung nicht einverstanden ist. Das wird dann ggf. noch geändert.
Mit Ausschluss macht das keinen Sinn!?
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine teure Versicherung und wenn sich der Beitrag nicht verändert, obwohl viel ausgeschlossen wird, ist es natürlich schon zu überlegen, ob man diese Versicherung dann überhaupt abschließen soll. 2 oder sogar 3 Ausschlüsse oder ein sehr umfangreicher müssen schon gut überlegt sein.
Hier muss jeder Einzelfall genau betrachtet werden. Allgemein kann man da wenig dazu sagen. Wenn zu viel ausgeschlossen wird, sollte man jedochtatsächlich über Alternativen nachdenken. Leider sind die alle wesentlich schlechter als eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Dafür z.T. auch günstiger und leichter zu bekommen. Ein Makler oder Versicherungsberater kann diesbezüglich auch gut beraten.
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