Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung kann schwierig sein
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Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung kann schwierig sein

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Stiftung Warentest hat Verbraucher bezüglich Berufsunfähigkeitsversicherungen befragt (Finanztest 7/2010). Nur bei ¼ von 274 ausgewerteten Fällen war ein reibungsloser Abschluss möglich. Nur in diesen Fällen bekamen also die Antragsteller auch den Versicherungsschutz, den sie wollten. Die anderen hatten Probleme. So wurde z.B. nicht die BU-Rente, die man gerne vereinbaren wollte, akzeptiert, die Laufzeiten oft nur kürzer als geplant angeboten, Vorerkrankungen ausgeschlossen oder ein Zusatzbeitrag musste entrichtet werden. Und bei 152 Interessenten klappte der Abschluss gar nicht. (70 wurden von der Versicherung abgelehnt, 82 lehnten das Angebot der Versicherung ab.) Das Durchschnittsalter der befragten Personen war zur Zeit der Vertragssuche 33 Jahre.

 

In einer Übersicht wird bei Finanztest auch dargestellt, aufgrund welcher Erkrankungen abgelehnt wurde. Der häufigste Grund waren „Wirbelsäule / Bewegungsapparat“, zweithäufigster „Psyche“.

 

Da sich auf derartige Umfragen allerdings häufig genau die Personen melden, die Schwierigkeiten beim Abschluss hatten, verweist Finanztest auch extra noch auf eine Umfrage im Mai 2010. Bei dieser Umfrage hatten 57% der Befragten (knapp 700) bereits eine Police abgeschlossen und bei 70% der Versicherten ging der Abschluss problemlos. Auch ist natürlich im Alter von 33 der Abschluss nicht mehr so einfach als mit 20.

 

Dennoch gilt, dass der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung eine schwierige Sache ist und dass nur diejenigen einen unkomplizierten Abschluss tätigen können, die bei den Gesundheitsfragen keine Vorerkrankungen angeben müssen. Daher gilt für Berufsunfähigkeitsversicherungen, dass man sich diesen Versicherungsschutz so früh als möglich besorgen sollte. Am besten bereits gegen Ende der Ausbildung bzw. des Studiums.

 

Sobald Vorerkrankungen im Antragsformular anzugeben sind gilt:  Immer medizinische Vorabanfragen durchführen (lassen)!!!!!

Wer einmal abgelehnt wird, wird im HIS (Wagnisdatei; Hinweis und Informationssystem) eingetragen. Bei jedem Antrag, der bei einer Versicherung eingeht, wird zuerst überprüft, ob der Antragssteller schon einmal abgelehnt wurde, also ein Eintrag im HIS bereits besteht. Das macht einen erfolgreichen Abschluss bei einem anderen Versicherer schwierig bis unmöglich. Auch Probeanträge sind hier nicht das richtige Mittel, da auch diese zum Teil eingetragen werden. Nur anonyme medizinische Vorabanfragen sind ein probates Mittel. Bei einer solchen werden die Gesundheitsfragen ausgefüllt und Alter, Geschlecht, Beruf und gewünschte BU-Rente angegeben. Die Auskunft der Versicherung ist zwar nicht bindend, dennoch erhält man durch das Einreichen mehrerer medizinischer Vorabanfragen einen guten Überblick, ob Versicherungsschutz möglich ist und wenn ja, zu welchen Bedingungen. Zudem ist es so, dass die Versicherungen mit ihren eigenen Erfahrungen beurteilen und diese können oft doch recht unterschiedlich sein. So kann es vorkommen, dass man aufgrund einer Vorerkrankung bei einigen Versicherungen komplett abgelehnt wird, bei anderen jedoch durchaus mit 25% Zuschlag versichert wird.

 

Auf keinen Fall, auch Finanztest weist darauf hin, sollte man sich durch zu wenig Platz für die Antworten im Antragsformular irritieren lassen. Wenig Platz bedeutet nicht, dass man wenig angeben muss. Reicht der Platz nicht aus muss man einfach ein Beiblatt beifügen. Jeder gute Vermittler wir einen Antragsteller hierauf hinweisen, denn alles, was verschwiegen wird, kann bei einem Leistungsfall zum Problem werden, denn dann sagt der Versicherer, wenn er diese Informationen zusätzlich erhalten hätte, hätte er den Abschluss in dieser Form nicht ermöglicht.

 

Gut ist es natürlich, wenn man schon seit vielen Jahren ein und denselben Hausarzt hat. Der kann in der Patientenakte nachsehen und überprüfen, ob im abgefragten Zeitraum tatsächlich etwas vorlag. Auch sollte man mit dem Arzt klären, welchen Zeitraum der Versicherer tatsächlich abfragen darf, nicht dass dieser ggf. bei einer Arztrückfrage mehr Informationen preisgibt als tatsächlich notwendig. Zudem sollte man den Arzt bitten, im Falle einer Arztrückfrage diese auch schnell zu beantworten. Gerne liegen diese Anfragen monatelang herum, bis die Versicherung dann tatsächlich die entsprechenden Informationen erhält. Das ist ärgerlich, da die Antragsprüfung in dieser Zeit nicht vorwärtskommt. Ärzte sind übrigens keine Versicherungsexperten. Es ist somit durchaus sinnvoll, versicherungsspezifische Fragen zu klären. Der Arzt wird das in der Regel auch dankbar annehmen, da er wohl selten Zeit dafür findet, sich in alle für ihn versicherungsrelevanten Themen einzuarbeiten.

 

Vorsicht, wenn der Vermittler die Wichtigkeit der Angaben bei den Gesundheitsfragen herunterspielt. Es ist dann der berechtigte Zweifel angebracht, dass er unbedingt einen Abschluss erreichen will, auch ggf. auch Kosten des Versicherungsnehmers, der dann im Leistungsfall eine Ablehnung der Leistung oder sogar eine Vertragskündigung bekommt. Finanztest hat auch hier einmal einen extra Vermittlertest durchgeführt (10/09), der leider bestätigte, dass dies auch tatsächlich vorkommt.

 

In Deutschland gibt es für alle, die nach dem 01.01.1961 geboren sind keine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente mehr. Für all diese Personen gibt es innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung jetzt nur noch die Erwerbsminderungsrente. Dieser gesetzliche Schutz ist nur ein Notnagel, weshalb ein zusätzlicher Versicherungsschutz durch eine private Berufsunfähigkeitsversicherung für viele wichtig ist. Wessen Arbeitseinkommen also existentiell ist, der sollte das Risiko, einmal aufgrund einer Erkrankung dieses Arbeitseinkommen mit seinem Beruf nicht mehr erzielen zu können, auch absichern. Leider ist das aufgrund von Vorerkrankungen für viele nicht möglich. Eine Situation, die immer wieder kritisiert wird.  So gibt es z.B. inzwischen Vorschläge für Tarife mit Kontrahierungszwang. Das wären dann Tarife, die eben nicht ganz so viel leisten, aber den nötigsten Versicherungsschutz doch bieten.

 

Tatsache ist jedoch – wer heute eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchte, muss das mit einem privaten Versicherer tun. Die Versicherungsgesellschaften sind keine Sozialversicherungen, sondern Unternehmen, die genau kalkulieren müssen und Gewinne zu erwirtschaften versuchen. Wenn man von einem Versicherungsunternehmen abgelehnt wird, sollte man das also auf keinen Fall persönlich nehmen.

 




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