Die Andere Funktion der Dessous

Dessous sollen nicht nur verhüllen und schützen, sondern auch eine hübsche Form geben.

Schon seit dem Beginn der Neuzeit kam der Unterwäsche nicht nur eine schützende, sondern vor allem eine Form gebende Funktion zu. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Dreieck als die ideale Form betrachtet. Deshalb wurde der weibliche Körper mit einem Mieder in diese Form gebracht. Mit Hilfe eingearbeiteter Stangen wurde der Busen flachgedrückt und die Taille schmaler geschnürt. Die schmale Taille blieb in den folgenden Jahrhunderten ein Lieblingskind der Mode.

Im 19. Jahrhundert wurde die sogenannte Sanduhr-Figur modern, d.h. der Busen und die Hüfte sollten üppig und die Taille schmal sein. Auch dies wurde mit Hilfe des Korsetts erreicht. Auch in den 50er Jahren wurde die schmale Taille wieder entdeckt und der etwas bequemere Hüftgürtel wurde an Stelle des Korsetts getragen.

In der heutigen Mode ist die schlanke Taille zwar nicht mehr von Bedeutung, aber nach wie vor sollen Dessous auch bestimmte Körperpartien formen. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den BHs zu, da sie den Busen nicht nur stützen, sondern auch formen. Dies wird beim Wonderbra besonders deutlich. Er drückt den Busen nach oben und vorne, um so in tief ausgeschnittenen Kleidern ein besonders schönes und pralles Dekolleté zu erzeugen. Dabei setzten die Erfinder ganz unverhohlen auf die erotische Bedeutung des Dekolletés und des Busens.

Aber auch andere BHs formen eine unterschiedliche Busenform. Der Halbschalen BH bedeckt nur den unteren unteren Teil des Busens und hebt ihn etwas an, genauso wie der Bügel BH, der aber den ganzen Busen bedeckt. Der Minimizer BH lässt durch eine spezielle Schnittführung den Busen kleiner erscheinen und der vorgeformte Polster BH lässt den Busen schön rund erscheinen. Es ist auch erlaubt, etwas zu mogeln und den Busen durch Gel- oder Luftpolster größer erscheinen zu lassen, zumindest, so lange es niemandem auffällt.