Wer Kinder hat, die unter den folgenden Problemen leiden:
- Lernprobleme im Lesen, Schreiben - auch bei den Fremdsprachen - Lernprobleme im Rechnen - Konzentrationsprobleme, wie Hyperaktivität und - oder- starke Verträumtheit der sollte jetzt gut aufpassen.
Sitzen Sie jeden Tag mit Ihrem Kind stundenlang an den Hausaufgaben? Versuchen Sie ihm immer wieder aufs Neue Regeln einzuprägen – egal ob beim Lesen, Schreiben oder Rechnen? Macht das Kind immer wieder die gleichen Fehler, egal ob Sie es mit ihm noch am Vortag geübt haben? Sind Sie und Ihr Kind inzwischen total verzweifelt? Dann müssen Sie noch heute Ihre Methoden ändern. So wie Sie bisher mit Ihrem Kind zu Hause geübt haben, bringt es das Kind offenbar nicht weiter.
Durch Diktate üben wird Ihr Kind nicht besser in der Rechtschreibung, wenn es schon Schwierigkeiten in der Rechtschreibung hat. Dies gilt auf für das Lesen. Durch immer wiederholte Leseübungen wird Ihr Kind nicht freiwillig Bücher lesen. Ein Kind mit Konzentrationsstörungen wird sich nicht besser konzentrieren können, wenn Sie es ständig auffordern dies zu tun. Diese Lösungsansätze sind bei diesen Entwicklungsverzögerungen der Lese-Rechtschreibfähigkeit und der Steuerung der Aufmerksamkeit unzulänglich, weil sie deren Ursachen nicht berücksichtigen. Dasselbe gilt bei der Rechenschwäche: Wiederholtes Üben der Rechenaufgaben verbessert das Kopfrechnen Ihres Kindes nicht. So helfen Sie Ihrem Kind also nicht mit seinen Lernproblemen.
Lernprobleme entstehen nicht nur durch psychologische Umstände, sondern auch durch biologische. Bestimmte Gehirnareale, die zuständig sind für Lesen und Schreiben, aber auch Rechnen, sind noch nicht vollständig ausgereift. Eine verzögerte Entwicklung ist der Grund und das wird dann Teilleistungsschwächen genannt. Sie sind der Grund warum Ihr Kind Lernprobleme im Lesen und Schreiben und/oder Rechnen hat. Das wird dann Legasthenie genannt, und die Rechenschwäche heißt Dyskalkulie.
Leider wissen die Lehrer an den Schulen in der Regel wenig über Teilleistungsschwächen beim Lesen, Schreiben, Rechnen und der Steuerung der Aufmerksamkeit. Dies gilt oft auch für Ärzte. Oft wird dann gedacht, dass das Kind Lernprobleme hat, weil es dumm ist oder einfach faul. Oft ist gerade das Gegenteil der Fall! Kinder mit Teilleistungsschwächen sind oft sehr intelligent und mit Faulheit hat das nichts zu tun.
Im Falle einer Legasthenie oder einer Rechenschwäche haben die Lernprobleme des Kindes meistens eine biologische Ursache.
Wie kann ich feststellen ob mein Kind Legasthenie und/oder eine Rechenschwäche hat?
Legasthenie:
- wenn es oft mehr als 10 Fehler im ungeübten Diktat macht - wenn es nur sehr ungern liest und vor den Fernseher flüchtet - wenn es die Buchstaben verwechselt und sie falsch zusammensetzt, (z.B. b und d) - wenn das Lautlesen eine stockende, ermüdende und mit Raterei verbundene Angelegenheit ist
Rechenschwäche:
- wenn es viele Flüchtigkeitsfehler macht - wenn das 1x1 und andere Rechenvorgänge noch nicht sitzen, obwohl sie immer wieder wiederholt wurden - wenn die10er und 100er Überschreitungen noch nicht klappen - wenn Ihr Kind nicht weiß, wie es die Rechenwege und- regeln anwenden soll - wenn Ihr Kind immer noch mit den Fingern rechnet - wenn Ihr Kind sehr viel Zeit und Betreuung bei den Hausaufgaben im Rechnen braucht
Es müssen nicht alle Punkte gleichzeitig zutreffen. Es gibt viele Erscheinungsformen. Z.B gibt es auch eine Leseschwäche ohne eine Rechtschreibschwäche und anders herum. Vielleicht kann Ihr Kind auch das 1x1 hat aber viele Probleme bei den 10er und 100er Überschreitungen. Wie dem auch sei, wenn Ihr Kind und seine Noten darunter leiden, dann müssen Sie so schnell möglich handeln.
Herkömmlich Rechenübungen oder Lese-Rechtschreibübungen helfen Ihrem Kind bei seinen Lernproblemen nicht. Es geht darum, dass es tagtäglich die Gehirnbereiche trainiert, die unreif sind. Das fängt bei den Basisbausteinen an. Beim Lesen und Schreiben sind das die Buchstaben und beim Rechnen die Ziffern und die Mengen. Diese Basiselemente müssen tief in das Gedächtnis eingeprägt werden. Erst dann kann Ihr Kind selbständig lesen uns schreiben und rechnen.
Die Verknüpfung der Basiselemente erfolgt am Besten über die Sinne Sehen, Hören und Tasten. Das gilt für das Lesen-Schreiben und für das Rechnen. Bei Lernproblemen im Lesen und Schreiben sollte Ihr Kind jeden Tag die Buchstaben üben. Am Besten geht das spielerisch. Die Buchstaben (z.B. aus Plastik) müssen dann ertastet oder erfühlt werden oder in die Luft oder auf den Rücken geschrieben werden. Es gibt hunderte Spielmöglichkeiten, die auch Spaß machen. Das Gleiche gilt auch für das Rechnen. Die verschiedenen Mengen müssen abgezählt werden mit z.B. Murmeln oder Steinen. Auch hier sind die Möglichkeiten zahllos.
Auf diese Art und Weise können Sie jeden Tag mit Ihrem Kind spielen und so dafür sorgen, dass es sich die Basiselemente, die es für das Lesen, Schreiben und Rechnen braucht, tief einprägt.
Joe Kennedy, Leiter des Tuttlinger Instituts „Kreatives Lernen“ ist Lehrer und Erzieher und setzt sich seit 29 Jahren für Kinder und Jugendliche mit Lernproblemen ein. Erfahren Sie, wie Sie Ihrem Kind helfen können und erhalten Sie jede Menge gratis Tipps zum Thema Lernprobleme.
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