Wenn man nicht genau weiß, was man erwarten kann, könnte es sein, dass man sich unrealistische Möglichkeiten vorstellt. Enttäuschungen sind dann vorprogrammiert.
So ist das auch bei der Vergabe von Übersetzungen.
Als Übersetzungs-Projektmanager bleibt mir die Situation unvergesslich, in der einer der besten und erfahrensten Übersetzer, mit denen ich je gearbeitet habe, von einem - erstmaligen - Kunden in Grund und Boden gestampft wurde (zum Glück war mein Übersetzer nicht dabei, ich durfte mir die Schimpflitanei an seiner Stelle anhören, und bekam dann endlich auch die Gelegenheit darauf zu reagieren). Ob denn überhaupt ein Muttersprachler dieses Machwerk ‚verbrochen’ hatte, wurde ich gefragt…
Was war geschehen? Ein schwacher Marketingtext wurde von einem guten Übersetzer halt leider nur kongenial übersetzt. Zu weit aus dem Fenster lehnen darf man sich bei Bearbeitungen dieser Art nicht – das könnte dem Auftraggeber ja auch in den falschen Hals geraten. Und so ärgerte sich nun also dieser Herr, der keinen Schimmer davon hatte, wie gräßlich das englische Original war, halt auf Kosten von uns Übersetzungsdienstleistern darüber, dass er schon in der Ausgangssprache einen schlechten Text aufgebrummt bekommen hatte.
So geht das natürlich nicht.
Es kostete mich eine Stunde und sehr viel gute Worte, um dem verärgerten Herrn klar zu machen, was ein Übersetzer leisten kann, und was nicht. Und irgendwann sah er auch ein, dass er eigentlich eine recht unrealistische Erwartung an den Übersetzer hatte.
Das neue Kurskonzept Minimales Übersetzungsmanagement (http://www.m11m.de) ist aus Situationen wie der oben geschilderten entstanden. Ziel des Kurses ist es, Auftraggebern sinnvolles und realistisches Wissen über die bei Übersetzungen notwendigen Prozesse an die Hand zu geben. Damit werden sie zwar selbst immer noch keine Übersetzer, haben aber bei der Vergabe von Übersetzungsaufträgen das Wissen, um kompetent und bewusst die notwendigen Entscheidungen treffen zu können.
Angelika Zerfass (http://www.zaac.de) und Angela Starkmann-Lehr (http://www.angelastarkmann.de) sind zwei erfahrene Trainerinnen mit Übersetzungs-, Projektmanagement- und Technologie-Erfahrung aus der internationalen Übersetzungs- und Lokalisierungsbranche. Sie vermitteln das für Auftraggeber wichtige Grundlagenwissen in diesem Tageskurs. Die Kurse laufen Ende Oktober 2007 an, und finden an verschiedenen Kursorten bundesweit statt.
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