In der Zeit der Römischen Kaiser war das Münzsystem dem Verfall geweiht, so dass der Umlauf von Münzen in Europa von der Spätantike bis zum Frühmittelalter stark zurückging. Der Tauschhandel erlebte ein „Comeback“. Falls mit Metall gehandelt wurde, so meist mit ungemünztem....
In der Zeit der Römischen Kaiser war das Münzsystem dem Verfall geweiht, so dass der Umlauf von Münzen in Europa von der Spätantike bis zum Frühmittelalter stark zurückging. Der Tauschhandel erlebte ein „Comeback“. Falls mit Metall gehandelt wurde, so meist mit ungemünztem. Einige Münzen gab es dennoch: Denar und Pfennig waren beispielsweise im Fränkischen Reich die einzigen Münzen, die geprägt wurden. Auch wenn es nur wenige Münzarten gab, kann man nicht von einem einheitlichen Münzsystem sprechen: War das Münzrecht im Römischen Reich noch auf die Herrscher beschränkt, so wurde dieses Recht nun auch anderen weltlichen und geistlichen Würdenträgern zuteil. Dadurch entstanden viele unterschiedliche Prägungen des Pfennigs und auch der Silbergehalt variierte zusehends.
Die so genannten Brakteaten dominierten das Münzsystem im deutschsprachigen Raum vom 12. bis zum 14. Jahrhundert. Diese dünne, silberne Pfennigmünze löste den alten Pfennig ab. Das „zurückrufen“ der Brakteaten durch die Besitzer, also die jeweiligen Herrscher oder Würdenträger für einen geringeren Preis war eine gängige Methode um Steuern einzutreiben. Dafür wurden die Brakteaten einfach für ungültig erklärt und konnten für einen Teil des ursprünglichen Wertes eingetauscht werden.
Mit der Prägung von Goldmünzen begannen die italienischen Handelsstädte erst im 13. Jahrhundert. In Frankreich und England waren Goldmünzen weit häufiger als im deutschsprachigen Raum. Zu dieser Zeit entstand auch der so genannte Groschen – eine vergrößerte Silbermünze, auf der zunehmend auch Fürsten einzelner Territorien abgebildet wurden. Ein wichtiges Datum im deutschen Münzrecht ist 1356 – das Jahr der „Goldenen Bulle“, mit der der Kaiser das Münzrecht der Kurfürsten offiziell anerkannte. Demnach waren die Münzen im deutschsprachigen Raum bis zur Gründung des Deutschen Nationalstaats 1871 äußerst vielfältig gewesen.
In der Geschichte des Münzwesens lässt sich der Beginn der Neuzeit mit dem Aufkommen des Talers festmachen. Der Ursprung des Talers liegt im böhmischen Joachimsthal, wo die Münze zuerst geprägt wurde. Von dort sollte sich der Taler schließlich über die ganze Welt ausbreiten. Der Taler hatte mit den vorangehenden Münzsorten nur wenig gemeinsam und zeichnete sich besonders durch die Qualität der Prägung aus. Die Landesherren gaben dem Taler die individuelle Prägung für ihr Territorium, die meist das Bildnis des Herrschers selbst war. Erst im 17. Jahrhundert beschritt man neue Wege hinsichtlich der Motive: Städteansichten waren zu dieser Zeit eine beliebte Darstellung auf den Münzen.
Zur Zeit des so genannten Kipper- und Wipperwesens verloren alle Münzen außer dem Taler zusehends an Metallqualität. Erstmals wurden während des Dreißigjährigen Krieges auch wieder Kupfermünzen in Umlauf gebracht. Für größere Umsätze und vor allem im internationalen Handel konnten sich die Golddukaten durchsetzen. Durch den Levantehandel mit den arabischen Staaten erhielten die europäischen Münzen häufig auch arabische Beinamen.
Die Geschichte der Münzen ist geprägt vom Werteverfall: Bestand Münzgeld anfangs noch aus wertvollem Material (v. a. Gold und Silber), dessen Wert dem Tauschwert entsprach, so wurden im Laufe der Zeit Münzen hergestellt, deren materieller Wert unter dem Tauschwert lag. Auch unsere heutige Euromünze oder Münzen aus anderen Währungen entsprechen nicht mehr ihrem Tauschwert.
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