Immer wieder werden beim Aufarbeiten der geschichtlichen Vergangenheit diverse Erfindungen bemüht, um revolutionäre Entwicklungen zu erläutern. Dazu gehört beispielsweise die Erfindung des Feuermachens, des Rades, der Null (Mathematik), des Buchdrucks und des Computers. Vergessen wird dabei oft die Bedeutung der Waschmaschine. Dabei kann man die Folgen dieser Entwicklung durchaus zwiespältig betrachten. Schließlich trafen sich früher die Wäscherinnen gern am nahe gelegenen Gewässer. Allerdings sind heutzutage Waschsalons ebenfalls soziale Treffpunkte, die auch schon so manche neue Familie begründeten. Die Waschmaschine erreichte aber eine weitgehend ins häusliche Umfeld verlagerte Hygiene. Ergänzend förderte der Wäschetrockner, dass immer mehr Menschen den Regenerationsprozess der Wäsche fast nur noch in einem Raum (Badezimmer, Waschküche) verrichten. Damit verbunden ist zum einen ein geringerer Zeit- und Arbeitsaufwand, da die Handarbeit beim Wäschewaschen geringer ist als bei der Handwäsche, und zum anderen ein Mehr an Zeit, die der Wäscher (meist die Hausfrau oder der Hausmann) isoliert verbringt. Indirekt förderte die Waschmaschine damit auch das Bild der Hausfrau: Ausgestattet mit modernsten Maschinen managt sie den Haushalt, während der Mann arbeiten geht und die Kinder in der Schule sind. Die Industrie setzt im Kampf gegen andauernde gesellschaftliche Klischees auf Hightech. Während der Mann sich mit der medialen Technik und dem Statussymbol Auto beschäftigt, soll sich die Frau über die rechnergesteuerte Waschmaschine mit unzähligen Programmen für alle Eventualitäten freuen. Immerhin gibt es nicht nur praktische, sondern auch ökologische Argumente für die Waschmaschine. Statt der Wäsche am See wird hier die Entsorgung des gebrauchten Wassers kontrolliert. Die Kläranlage kann hier weitgehend erfolgreich eine umweltfreundliche Entsorgung sicherstellen. Natürlich gibt es dennoch einige Aspekte, die auch bei modernen Waschmaschinen noch reichlich Spielraum für eine umweltschonendere Nutzung bieten. Dies bezieht sich beispielsweise auf die Verwendung von Regenwasser, auf das Vorheizen durch Wasser aus der Therme, auf die effiziente Nutzung des Rauminhalts der Waschtrommel und den sinnvollen Einsatz von Waschmitteln. Beim letzten Thema sei einmal auf die Waschnüsse verwiesen, die extrem preiswert, ökologisch vorbildlich und hautverträglich sind.
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