Die Soundsystem Kultur aus Jamaika - eine Besonderheit der Reggaekultur

Wenn man jemanden fragt, welche Musik er mag, dann wird bei der Aufzählung sehr oft auch „Reggae“ als Mit-Favorit genannt. Woher kommt das, dass Reggae so beliebt ist? Viele Menschen verbinden mit Reggaemusik Sonne, Strand, Meer und natürlich Bob Marley. Fast jeder kann einen oder mehrere Songs dieses großen Musiker mitsingen und ganz sicher ist auch, dass Bob Marley in der Reggaegemeinde ein sehr, sehr hohes Ansehen hat.

Je tiefer man sich aber mit Reggae und Jamaika, dem Mutterland des Reggaes auseinandersetzt, desto klarer wird einem, dass Reggae weit mehr als nur Sonne, Strand und Karibik-Feeling ist. Auf Jamaika hat Reggae weit mehr Einfluss und ist dort nicht nur eine Musikrichtung. Weltanschauung und Lebensgefühl wären Begriffe, die schon einmal zutreffender wären! Sich mit Reggae auseinander zusetzen ist für einige Musik- und Jamaika-Begeisterte eine echte Lebensaufgabe. Eine Ausdrucksform der Reggae-Kultur ist die Soundsystem-Kultur auf Jamaika.

Als Soundsystem bezeichnet man den Zusammenschluss junger Männer (und ab und zu auch Frauen), die musikbegeistert, mit selbst gebauten Boxentürmen auf Straßenpartys und in der Nachbarschaft für aufsehen sorgen. Neben dem obligatorischen Selector gehören meist auch ein DJ und ein Operator dazu. Im Gegensatz zu anderen Musikrichtungen ist der DJ nicht derjenige der die Platten auflegt, das ist hier nämlich der Selector. Der DJ in der Soundsystem-Kultur feuert das Publikum mit Sprüchen und eigenen Songs an und ist hier ein Entertainer. Oftmals gehört auch ein Operator zum Soundsystem, diese Person sorgt sich um das technische Equipment oder spielt Spezialeffekte während der Party ein. Korrekterweise nennt man eine Soundsystem-Party auch nicht Party, sondern Dance und die Disco, der Club wird als Dancehall bezeichnet.