Der Airbus A380

Das neue Großraumflugzeug Airbus A380 ist das bislang größte Passagierflugzeug der Welt. Es bietet Platz für 853 Fluggäste und verfügt über zwei Decks.

Durch seine enorme Größe soll das auch als „Megaliner“ bezeichnete Flugzeug nicht nur in der Lage sein, eine bislang unerreicht große Anzahl an Passagieren zu transportieren, sondern auch massiv Geld sparen, da die Betriebskosten pro Fluggast 15% geringer als bei normalen Passagierflugzeugen. Dieses Ziel soll neben der höheren Auslastung mit Passagieren auch dadurch erreicht werden, dass neuartige Materialien, wie beispielsweise superleichte faserstärkte Kunststoffe und Glasfaser-Verbindungen eingesetzt werden sollen, um das Gewicht zu reduzieren. Ein weiterer Vorteil des Airbus A380 sind seine neue entwickelten Triebwerke der Marke Rolls Royce, die mit einem Gebläsedurchmesser von fast 3 Metern besonders groß und leistungsfähig sind, dabei aber extrem leise.

Der A380 verfügt als erstes Flugzeug überhaupt über zwei Passagierdecks, die sich über die gesamte Kabinenlänge erstrecken, die Passagiere können zeitgleich in beide Passagierdecks ein- und aussteigen, so dass die Abfertigung besonders schnell erfolgen kann. Dieser Vorteil kann aber nur genutzt werden, wenn der Flughafen entsprechende Gangways zur Verfügung stellen kann, in Deutschland wird dies zunächst nur in Frankfurt am Main möglich sein.

Die ersten Machbarkeitsstudien zur Entwicklung des „Superjumbo“ begannen bereits zu Anfang der 80er Jahre zurück, die konkrere Entwicklung begann aber erst zu Mitte der 90er Jahre, als sich allmählich eine Nachfrage nach einem solchen Flugzeug entwickelte. Nachdem im Jahr 2000 die ersten konkreten Bestellungen vorlagen, begann Airbus mit der Konstruktion des Prototyps. Anfang Januar 2005 wurde der Airbus im Rahmen einer feierlichen Zeremonie, bei der die Presse, viele Schaulustige und die Staatschefs der beteiligten Länder (Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbirtannien) zugegen waren, vorgestellt. Die Zeremonie wurde live im Fernsehen übertragen.

Die Auslieferung der ersten Bestellung war eigentlich für Juni 2006 geplant gewesen, verzögert sich jedoch mehrmals, wahrscheinlich bis zum Ende des Jahres 2007 oder bis zu Beginn des Jahres 2008.  Ein Grund für die Verzögerung um mehrere Monate bei der Auslieferung der Bestellungen waren Probleme mit Verkabelung in den Kabinen, die aufgrund von uneinheitlichen IT-Entwicklungsumgebungen in den teilnehmen Ländern entstanden. Während einige Produktionsstandorte, darunter Deutschland, eine aktuelle Version V5 der CAD-Konstruktionssoftware CATIA verwendeten, nutzten andere Produktionsstandorte wie z.B. Frankreich weiterhin die Vorgängerversion CATIA V4. Leider hatte man nicht genügend bedacht, dass CATIA V5 nicht abwärtskompatibel ist. Dies hatte zur Folge, dass die Daten der verschiedenen Produktionsstandorte aufwändig manuell konvertiert werden mussten, was schließlich zu der mehrmonatigen Verzögerung führte.