Tourismus

Tourismus

Tourismus oder Fremdenverkehr ist die Gesamtheit aller Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus der Reise und dem Aufenthalt von Personen ergeben, deren Aufenthaltsort weder hauptsächlicher und dauernder Wohn- noch Arbeitsort ist. Der Begriff Tourismus stammt vom französischen Substantiv le tour (= Reise). Die französischen Wörter tourisme und touriste wurden als offizielle Begriffe erstmals vom Völkerbund (französisch: Société des Nations, englisch: League of Nations) verwendet, um Reisende zu beschreiben, die mehr als 24 Stunden im Ausland verbringen. Mittlerweile wird unter Tourismus auch das inländische Reisen verwendet. In der Vergangenheit verfügte nur ein kleiner Teil der Bevölkerung über die Mittel und die Zeit, auf Reisen gehen zu können. Insbesondere Reisen zu Erholungszwecken waren ein Privileg des Adels. Heute ist durch die technische und soziale Entwicklung der letzten hundert Jahre eine enorme Ausweitung der Urlaubsreisetätigkeit ermöglicht worden. Durch den technischen Fortschritt ist die Welt, im übertragenden Sinne, kleiner geworden. Ein weiterer Grund für die Zunahme des Tourismus ist die Kommerzialisierung. Einerseits schuf sie mit neuen Verkehrsmitteln wie Eisenbahn, Automobil und Flugzeug die Voraussetzungen für schnelles und bequemes Reisen. Zum anderen trug sie auch zur infrastrukturellen Erschließung von Tourismusorten bei. Hier gehört der Ausbau der Bettenkapazität, der Restauration, der Infrastruktur (Straßen, Schienen, Flughäfen) und der entsprechenden Verkehrsmittel und Versorgungsstrukturen (Energie, Kanalisation, Fernmeldeeinrichtungen, Krankenversorgung, Kultureinrichtungen usw.) dazu. Die Reisebranche zählt Weltweit zu den größten Wirtschaftsbereichen. Laut der Welttourismusorganisation (UNWTO) erzielte sie 1997 einen Gesamtumsatz von 35 Billionen US-Dollar.