Eine kurze Übersicht über die fünf wichtigsten traditionellen Yogarichtungen:
Hatha-, Jnana-, Bhakti-, Karma- und Raja-Yoga.
Hatha Yoga
Hatha Yoga ist heute im Westen die wohl am weitesten verbreitete Yoga Art, wobei sehr unterschiedliche Dinge darunter verstanden werden. In seinen Ursprüngen, die man auf das 10.-12. Jahrhundert datieren kann, sieht sich der Hatha Yoga Weg durchaus als ein spiritueller Weg an, der die Ziele des Yoga (Samadhi) übernommen hat, jedoch durch Einflüsse aus dem Tantra dem Körper eine deutlich höhere Bedeutung zumißt, als dies bisher der Fall war. Daher ist es nicht verwunderlich, daß heute der Körper beim Hatha Yoga in den Mittelpunkt gerückt ist und die spirituelle Ausrichtung häufig überhaupt keine Bedeutung mehr hat. Die therapeutisch gesundheitliche Ausrichtung des Hatha Yoga ist auch eher eine Entwicklung der jüngeren Zeit, wohingegen es früher eher um das Körperbewußtsein ging.
Jnana Yoga
Jnana Yoga beschreibt den Yoga der Weisheit oder des Wissens, wobei das Wissen nicht durch den Intellekt, also das Denken erreicht wird sondern ein eher intuitives Erkennen der Wahrheit beschreibt. Diese Erkenntnis oder Weisheit entspringt einem Vereintsein mit dem innersten Selbst, einem Erkennen des Atman, das Brahman ist.
Ein wichtiger Bestandteil des Jnana Yoga ist das Studium der heiligen Schriften, aber auch das Studium des eigenen Selbst, was auch durch meditative Praxis erfolgt.
Bhakti Yoga
Bhakti Yoga ist das Yoga der Hingabe und Liebe zu Höchsten. Diese Form der hingebungsvollen Liebe spielt in der Bhagavadgita eine große Rolle, in der Krishna diejenigen als die ihm am liebsten bezeichnet, deren Hingabe beständig ist und die Ihn (das Göttliche) mehr als alles andere lieben. Diese hingebungsvolle Liebe bezieht sich jedoch nicht nur auf Gott sondern letztendlich auf alle Mitmenschen (-wesen), da derjenige, der sich selbst erkannt hat, auch das göttliche Wesen seiner Mitmenschen kennt.
Karma Yoga
Karma Yoga ist das Yoga des Handelns, wobei das Handeln aus dem innersten Selbst heraus erfolgen soll. Es soll vollkommen frei von Erwartungen und das Handeln ohne Bezug auf das Ego sein. Erst wenn man in dieser Weise selbstlos handelt kann man von einem wirklich freien Handeln sprechen, da es vorher durch Prägungen, die sich in Aversion und Begierde äußern gelenkt wird, nicht aber durch göttliche Intuition.
Raja Yoga
Raja Yoga, der königliche Yoga, beschreibt den Weg der Übung und Selbstkontrolle durch Meditation. Raja Yoga wird ebenfalls schon in der Bhagavadgita und in den Upanischaden beschrieben, findet jedoch seine ausführlichste Beschreibung in den Yoga Sutras des Patanjali, der einen achtfachen Übungsweg beschreibt. Dieser Ashtanga Yoga wird heute meist mit Raja Yoga gleichgesetzt, wobei es auch Schulen gibt, die sich mehr auf die Bhagavadgita beziehen und keine derartige Gliederung des Übungsweges übernommen haben, sondern die Meditation, die bei Patanjali als Dhyana erst die siebte Stufe beschreibt, in den Mittelpunkt stellen.
Letztendlich geht es darum, über die Meditation den Zustand des Samadhi, das kosmische Bewußtsein, zu erlangen und dadurch eins zu werden mit dem Göttlichen.
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