Im Herzen Thüringens, in einer kleinen Holzwerkstatt, entstehen Schnitzereien der besonderen Art. Dort werden nach individuellen Kundenwünschen Entwürfe angefertigt, die später auf abgerichtete und zugeschnittene Hölzer übertragen werden.
Damit beginnt die eigentliche Arbeit – das Modelstechen. Seit dem Mittelalter als eigener Berufszweig geführt, starb dieser Beruf Ende des vorletzten Jahrhunderts fast völlig aus. In Sondershausen eignete man dieses Kunsthandwerk autodidaktisch an und perfektionierte diese. So sind mittlerweile Motive aus vielen unterschiedlichen Bereichen realisiert worden.
Im Gegensatz zum erhabenen Schnitzen, beispielsweise bei Reliefarbeiten, werden die so genannten Springerle Model - Formen für Bildgebäcke – in die Tiefe gearbeitet. Mit kleinsten, teilweise selbst angefertigten Schnitz-Eisen und Werkzeugen werden als erstes die Konturen des zu schnitzenden Motivs herausgearbeitet. Der Model-Stecher muss ständig im Kopf haben, dass der Teil an der Holz-Form, der später am weitesten aus dem Plätzchen herausragt, am tiefsten ins Holz geschnitzt werden muss. Eine weitere Schwierigkeit ist, dass bei der negativen Form die rechte und die linke Seite vertauscht werden müssen, um beim Abdruck im Gebäck – also im eigentlich gewünschten Positiv - das Originalmotiv zu erhalten.
Viele andere Schnitzereien scheuen sich aufgrund des enormen Schwierigkeitsgrades, eine spiegelverkehrte Form als Negativ ins Holz zu schnitzen, Aufträge aus diesem Bereich zu realisieren. Auch sind die meist nur einige Zentimeter großen Formen mit ihren vielen Details nur unter großem Zeitaufwand und somit sehr kostenintensiv umzusetzen.
Bei DUKASI wird jeder Auftrag dieser Art als Herausforderung angesehen und gerne umgesetzt. Die ausgelieferten Model genügen höchsten qualitativen Ansprüchen und werden meist als Vorlage zur Replizierung in größerer Stückzahl in keramischem Material genutzt.
Derzeit arbeitet man an der Umsetzung von touristischen Zielen, Pflanzen und Tieren, Märchenmotiven und diversen anderen Aufträgen.
Durch Zufall kam man in Thüringen an dieses seltene Handwerk. Ursprünglich eher im Süddeutschenund Schweizer Raum beheimatet, entwickelte sich aus einer einmaligen Auftragsarbeit eine dauerhafte gute Kooperation mit dem kanadischen Partner, der in naher Zukunft eine eigene Serie an Model-Replikaten auf den Markt bringen wird.
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