Marmor ist einer der schönsten aber auch einer der preisintensiven Baustoffe. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass man sich immer wieder daran versuchte, Marmorflächen zu imitieren.
Speziell in der Zeit des Barocks kam dem Kunsthandwerk der Marmormalerei eine sehr wichtige Bedeutung zu. Damals wurde vielen aus Gips, Holz oder anderen Ausgangsmaterialien gefertigten Auftragsarbeiten durch diese Art der Malerei eine neue Optik gegeben. In alten Villen und Herrenhäusern aus dieser Zeit befinden sich teilweise noch herausragende Exemplare gelungener Marmorimitationen, die nur mit Mühe von tatsächlichem Marmor unterschieden werden können.
Hauptmerkmal von Marmorflächen sind Glanz und Glätte der Oberfläche. Deshalb ist die Vorbereitung des Grundes für das Marmorieren von großer Wichtigkeit. Ein Vorlack auf Alkydharz-Basis muss zunächst auf die eben geschliffene Fläche aufgetragen werden. Für die eigentliche Marmorierung finden weiße oder farbige Lackfarben aber auch Öllasuren Verwendung.
Die Lasur muss noch im feuchten Zustand ganz fein strukturiert werden. Dabei wird in verschiedene Arbeitstechniken unterteilt. Bei Marmorarten mit signifikanten Adern ist es möglich, in den frischen Grundanstrich hinein zu marmorieren.
Eine weitere Möglichkeit ist das Marmorieren auf dem geölten Deckanstrich.Diese Technik kommt vorrangig bei kräftig eingefärbten Marmoren zum Einsatz. Dabei werden die charakteristischen Adern mit dem Pinsel oder einer Gänsefeder aufgemalt. Dann müssen die Adern seitlich und in der Hauptrichtung vertrieben und am Ende teilweise wieder schärfer nachgezogen werden.
Bei Marmorieren muss am Anfang mit einem Flachpinsel der Grundanstrich aufgetragen werden. Der jeweilige Farbton richtet sich nach dem Marmor, der imitiert werden soll. Ist der Grundanstrich trocken, muss er so glatt und eben wie möglich abgeschliffen werden. Vor dem Auftrag der Lasur wird die Oberfläche mit Leinöl eingerieben. Nach dem Auftragen der Lasur wird die lasierte Oberfläche mit einem Naturschwamm abgetupft, um einen wolkigen Effekt zu erzielen. Die so hinterlassenen Konturen werden wiederum mit dem Dachshaarvertreiber geschlichtet und auf diese Weise mit dem Hintergrund verbunden. Die Adern werden nun mit einem Künstlerpinsel aufgemalt und vertrieben. Die fertig gestellte Oberfläche wird anschließend lackiert, um sie vor Abnutzung zu schützen. Dafür eignet sich ein Acryllack am besten, der mindestens zweimal aufgetragen werden muss.
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