Lotus und Bodhibaum

Symbole berühren die Menschen auf tieferen Ebenen als der des Verstandes oder wie C.G.Jung sagte: "Wenn die Seele das Symbol erforscht, wird sie zu Vorstellungen geführt, die jenseits des Zugriffs des Verstandes liegen." Der Lotus und der Bodhibaum sind seit Jahrtausenden starke Symbole, die tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind.

Der Lotus wird in vielen Traditionen und Kulturen als Symbol für die Reinheit verwendet. Besonders zur buddhistischen Philosophie passt dieses Bild sehr gut. Die Lehre des Buddha geht davon aus, dass in jedem Lebewesen die Vollkommenheit schon inhärent vorhanden ist und sie nur durch die Schleier der störenden Gefühle und falschen Vorstellungen verdeckt ist; wie die Wolken, die die Sonne zwar abschirmen, obwohl sie doch immer scheint.

In der Symbolik der Lotusblüte wird dies so ausgedrückt: Obwohl sie ihre Wurzeln im Morast und Dreck hat, taucht ihre Blüte daraus empor und öffnet sich schließlich im Licht, ohne auch nur eine Spur von Verschmutzung aufzuzeigen. Genauso ist die Buddhanatur, die Buddha unter dem Bodhibaum in tiefer Meditation erkannt hat. Sie bleibt immer unverändert rein und sie ist dann voll entfaltet, wenn die Schleier entfernt sind. Egal, wie stark diese Schleier sind, die innere Vollkommenheit, die Meditierende mit starken Erlebnissen von Weite, Liebe und Freude beschreiben, bleibt durch sie unberührt und ist das, was die Buddhanatur genannt wird.

Die Kunst, dies zu entdecken, ist unabhängig von Kultur oder Zeit und ist deswegen in unserer Zeit noch immer aktuell. Die Erkenntnisse der buddhistischen Lehre werden heute durch den dänischen Lama Ole Nydahl in einer modernen Sprache und unserem kulturellen Hintergrund entsprechend gelehrt. Er ist in der westlichen Gesellschaft neben dem Dalai Lama wohl der populärste buddhistische Lehrer. Durch seine Aktivität wurden weltweit über 500 Zentren gegründet, davon rund 130 alleine in Deutschland.