Factoring - Forderungen effizient einholen

Der Begriff Forderungsverkauf sagt vielleicht nicht jedem Menschen etwas, dabei ist er allseits bekannt, denn z.B. Inkasso-Unternehmen kaufen Forderungen an.

Fall: Ein Unternehmen schreibt einem gewerblichen Kunden ein Angebot über eine zu erbringende Dienstleistung welches dieser annimmt. Die Dienstleistung wird erbracht und der Auftragnehmer schreibt nach Abnahme seitens des Kunden die Rechnung mit einem Zahlungsziel von 14 Tagen nach Erhalt.

Der Auftraggeber zahlt jedoch nicht! Der Auftragnehmer schickt dem Auftraggeber eine Mahnung, dieser zahlt weiterhin nicht. Auch eine weitere Mahnung bleibt erfolglos.

Was nun? Das Unternehmen hat im Groben zwei Möglichkeiten: Es mahnt den säumigen Kunden weiter an, was nach zwei reaktionslosen Mahnungen keine Aussicht auf Erfolg verspricht. Oder es verkauft seine Forderung weiter an ein Unternehmen (i.d.R. Inkasso-Dienstleister), was sich dann Forderungsverkauf oder auch Factoring nennt.

Doch warum kauft jemand Forderungen von anderen Unternehmen an? Der Forderungskäufer oder auch Factor kauft die Forderung abzüglich einer Summe für seine Leistungen und behält einen Teil der Kaufsumme zur Sicherheit bis zur erfolgreichen Durchführung, d.h. der Zahlung der säumigen Summe, ein.

Vorteil für das Unternehmen, das seine offenen Forderungen an einen Factor verkauft ist, dass es statt weiterer Arbeitszeit in Form von Mahnungs-Erstellungen und der geringen Wahrscheinlichkeit des Erhalts der säumigen Summe einen Großteil seiner bisher nicht erhaltenen Zahlung nun vom Forderungskäufer erhält und so zwar Verluste macht, aber diese nur einen Teil der Gesamtforderung ausmachen.

Der Factor bewegt sich auf der sicheren Seite, da er seine Leistungen von der Forderungskauf-Summe abzieht und den vollständigen Kaufpreis der Forderung erst nach erfolgter Begleichung durch den Schuldner an den eigentlichen Gläubiger auszahlt.