Die erste Anwendung deckender Gouache in Europa ist im frühen Mittelalter verzeichnet. Mit der Erfindung des Codex, einem aus Einzelseiten bestehendem und gebundenem Buch, im 4. Jahrhundert, wurde die traditionelle Schriftrolle verdrängt. Stück für Stück übernimmt das neue Medium eine bedeutende Funktion innerhalb der mittelalterlichen Wissensvermittlung. Somit wurde die zunehmend künstlerische Ausgestaltung der Buchmalerei gefördert.
In den Schreibstuben der Klöster kopierten Mönche die Heilige Schrift von Hand und illustrierten sie farbig. Schon seit der vorkarolingischen zeit wurden besonders wertvolle Bücher illuminiert, was bedeutet, dass sie malerisch ausgeschmückt wurden. Diese Ausmalung beschränkte sich zuerst auf eine rein dekorativ-ornamentale Verzierung der Initialen, also der Anfangsbuchstaben. Von irischen Mönchen wurde dazu ein ornamentaler Flächenstil entwickelt, der sich aus Tier- und Pflanzenornamenten keltisch-germanischen Ursprungs speist.
Karl der Große holte sich irische Mönche nach Aachen, um die in seiner Hof- und Palastschule anfänglich noch unterentwickelte Kunst der Buchmalerei zu fördern.
Für die Herstellung der verwendeten Farben und die technische Ausführung der Malereien gab es neben einer mündlichen und praktischen Überlieferung in den ausführenden Schreibstuben auch Rezept- und Malbücher, welche auf Traditionen beruhten, die bis weit in die Antike zurückreichen.
Im Mittelalter von der breiten Masse weitgehend unbeachtet, erfuhr die Gouachemalerei im 19. Jahrhundert eine deutliche Aufwertung, weil sie die französische Malerei zu dieser Zeit dominierte. Ab dem 20. Jahrhundert gewinnt die Gouache zunehmend die Aufmerksamkeitvon Künstlern aller Teilbereiche der Malerei. Sicherlich lief dies zeitgleich mit der Befreiung aller Künste aus ihren akademischen Zwängen ab und ist andererseits aber auch auf die Vorzüge der Handhabbarkeit der Gouachefarben zurückzuführen.
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