Bauunternehmen können aus wirtschaftlichen Gründen meist nicht auf den Hausbau im Winter verzichten. Sollten Sie jedoch als Bauherr mit freier Entscheidung den Winter wählen? Und wenn ja, was sollten Sie dabei beachten?
Die Angst vor Schimmel und Mängeln
„Rund die Hälfte aller Neubauten ist heute von Schimmel betroffen. Dies geht aus einer internen Umfrage des Verbands Privater Bauherren (VPB) hervor.“ (1) Das sind erschreckende Ergebnisse für den Hausbau in Berlin. Ist man nur Mieter, kann man sich gewissenvoll dem Vermieter zuwenden. Als eigener Bauherr beziehungsweise späterer Immobilienbesitzer wird dieses Vorgehen nichts helfen. Man muss sich selber helfen. Warum kommt es jedoch bei so vielen Neubauten zu Schimmel?
Eine Vermutung deutet auf das zahlreiche Bauen im Winter hin. Das Problem ist dabei die Feuchte, die bei einem Hausbau, besonders bei massiv Stein auf Stein gebauten Häusern, verarbeitet wird. Viele Materialien benötigen eine Trocknungszeit. Während eines heißen und trockenen Sommers ist das sehr einfach. Im frierenden Winter fällt dies oft schwerer. Das zeigt sich schnell bei einem Rohbau. Besonders Porenbeton zieht gerne Wasser, welcher wieder entweichen soll. Mit jeder Arbeit wie Innenputz oder Estrich kommt mehr Feuchtigkeit ins Haus, kann jedoch nicht entweichen. Einziges Mittel was hier vorbeugt: Heizen und Lüften. Wer im Winter baut, muss daher erhöhte Heizkosten mit einkalkulieren. Solange noch keine Heizanlage eingebaut ist, muss das dann mit teuren Elektroheizern erfolgen.
Wenn der Hausbau im Winter sein muss
Auch in der Bauwirtschaft tut sich jedes Jahr viel. Neue Materialien und Baumöglichkeiten entdecken Ihr Licht auf dem Markt. Somit ist es prinzipiell im Winter möglich, ein Haus zu bauen. Passende Materialien lassen sich oft noch bei Temperaturen von bis zu 5°C verarbeiten. In der Nacht sollte möglichst kein Frost sein. Auch ein Fundament zu gießen ist prinzipiell möglich. Die moderne Chemie macht einiges möglich.
Trotzdem sollte das Ziel beim Hausbau im Winter sein, den Rohbau vor dem Frost fertigzustellen. Das Haus sollte mit Dach ausgerüstet sein und die Fenster sollten montiert sein. Somit bietet das Haus den äußeren Witterungen Gegenwehr. Sollte dies nicht möglich sein, ist ein Schutz des Rohbaus gegen Wasser und Frost zu empfehlen. Das kann zum Beispiel mit einer Folie über die Mauerwerkskronen passieren. Wird dies nicht gemacht, kann im schlimmsten Fall Wasser in die Steine eindringen und diese platzen dann bei Frost. Im besten Fall ziehen sich die Steine (je nach Material mehr oder weniger) mit Wasser voll und müssen im Frühjahr getrocknet werden – auf nassen Wänden hält Putz nur sehr schlecht.
Betonteile sind dem Winter besser gewappnet. Sie überstehen den Winter besser. Bei Betondecken sollten jedoch alle Öffnungen geschlossen werden, dass kein Wasser in die einzelnen Geschosse oder in den Keller eindringen kann.
Ist der Rohbau zu und wird geheizt, achten Sie darauf, dass der ganze Warmbereich beziehungsweise Wohnbereich vom Kaltbereich abgeriegelt ist. Viele Häuser werden mit einem Kaltdach gebaut. Dieser Dachboden sollte bereits mit einer Bodeneinschubstreppe vom restlichen Wohnbereich abgedichtet sein. Ansonsten zieht die warme und feuchte Luft zwangsläufig in den Dachboden. Das Wasser kondensiert und sorgt meist für Schimmelbefall an den Dachbalken.
Einen Vorteil haben da Fertighäuser besonders in der Rohbauphase, egal ob aus Holz, Beton, Blähton oder anderen Materialien. Die fertigen Teile können in kurzer Zeit auf der Baustelle montiert werden. Die Materialien sind trocken. In kurzer Zeit ist das Haus fertig zum Heizen. Die Gefahr vor einem unfertigen Rohbau ist fast nicht gegeben.
Fazit: Generell ist der Hausbau im Winter möglich. Ob das die ideale Variante ist, lasse ich dahingestellt.
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