In einem immer komplexer werdenden betriebswirtschaftlichen Umfeld stellt insbesondere der Jahresabschluss stetig neue Anforderungen an alle daran Beteiligten. Souveränität im Umgang mit Bilanz und Anhang ist daher die oberste Devise für alle, die damit tagtäglich in Berührung kommen bzw. sich bei strategischen Entscheidungen an Bilanzkennzahlen orientieren müssen.
Summe Aktiva entspricht der Summe Passiva, rechts steht die Mittelherkunft, links die Mittelverwendung und was sich hinter den entsprechenden Positionen Eignekapital, Fremdkapital, Anlage- und Umlaufvermögen vergibt ist den meisten ein Begriff. Allerdings genügt solches Wissen allenfalls für eine oberflächliche Betrachtung der Bilanz. Für ein fundiertes Urteil genügt die Aussagekraft von Bilanzgewinn- oder Verlust, die Bilanzsumme oder das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital in den meisten Fällen nicht. Insbesondere wenn es über klein- und mittelständische Unternehmen hinausgeht sind die Positionen oft so umfangreich, dass weiterführendes Wissen unumgänglich ist. Wirkliche Informationen über den Unternehmenszustand verbergen sich meist zwischen den Zeilen, oder im Anhang, weshalb Praxistipps wertvolle Ergänzungen sind. In einem Seminar Bilanzanalyse werden solche Inhalte vermittelt. Eine Möglichkeit ist dabei die qualitative Bilanzanalyse. So können mittels der synaktischen Analyse die Formulierungen im Hinblick auf mögliche Anzeichen für eine Krise oder eine Verschleierung des tatsächlichen Ergebnisses überprüft werden. Bei der semantischen Bilanzanalyse wird das Auftreten von positiven und negativen Begriffen betrachtet. Ergänzend dazu hilft ein Blick in die vom Unternehmen veröffentlichten Zusatzinformationen. Eine solche qualitative Analyse ist jedoch immer nur in Verbindung mit der klassischen quantitativen Bilanzanalyse empfehlenswert. Hier sind Schlagworte die Rentabilitätsanalyse, die Liquiditätsanalyse, die Vermögensanalyse, die Finanzierungsanalyse oder die Ergebnisanalyse. Dazu können noch Kennzahlensysteme wie ein Du-Pont-Schema erstellt werden. Eine Auswertung sollte dann zur besseren Vergleichbarkeit immer anhand von Referenzwerten vorgenommen werden. Ein Zeitvergleich und ein Plan-/Ist-Vergleich ist hier auf Ebene des einzelnen Unternehmens empfehlenswert. Soll das Unternehmen mit weiteren Unternehmen verglichen werden, bieten sich vor allem Branchenkennzahlen oder konkrete Betriebsvergleiche an. Doch auch für den Jahresabschluss des eigenen Unternehmens ist es wirtschaftliche absolut bedeutend, bilanzpolitische Spielräume zu kennen. Solche Kenntnisse können dabei beispielsweise helfen, Steuern zu sparen, bzw. die Steuerschuld ins nächste Jahr zu transportieren. Ebenfalls können bei der Bewertung bestimmter Positionen Gestaltungsspielräume dahingehend genutzt werden, sich etwaigen Fremdkapitalgebern gegenüber im Rahmen der gesetztlichen Wahlmöglichkeiten positiv zu positionieren. Geben Sie daher Ihren Mitarbeitern oder sich selbst die Möglichkeit, im Rahmen der Aufstellung des eigenen Jahresabschlusses oder bei der Bewertung von Handlungsalternativen auf aktuellstes Expertenwissen zugreifen zu können. Insbesondere bei Klein- und Mittelständischen Unternehmen, bei denen Mitarbeiter innerhalb des Spektrums Finanzen oft mehrere Funktionen ausüben müssen, sollten die eigenen Kenntnisse von Zeit zu Zeit aufgefrischt werden.
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