Das Fußballphänomen in Deutschland

Fußball ist in Deutschland der Sport schlechthin. Das merkt man immer wieder. Nicht nur dass viele Spiele im Fernsehen übertragen werden, Fanartikel wie Sand am Meer zur Verfügung stehen und bereits kleine Jungs mit dem Trikots ihrer Idole bekleidet sind: Nein, es gibt da ja noch die Spiele.
Was gibt es schließlich schöneres für einen Fußballfan als beim Spiel „seiner“ Mannschaft live mitfiebern zu können? Wohl kaum etwas. Doch was tun, wenn die Mannschaft ein Auswärtsspiel hat? Für viele gibt es nur eine Antwort: Hinterherreisen! An solchen Tagen können sich andere Zugreisende auf voll besetze Abteile, Autofahrer sich auf Staus und die Bewohner der ins Auge gefassten Stadt auf überfüllte Fußgängerzonen freuen. Doch was ist nach dem Spiel? Nicht alle kommen mehr nach Hause. Sei es, weil sie keinen Zug mehr nach Hause bekommen, zu betrunken sind um selbst zu fahren oder einfach die Stimmung nach dem Spiel noch genießen wollen. Wie auch immer – viele brauchen eine Unterkunft für die Nacht. So kann es also geschehen, dass an einem solchen Tag in Mainz Hotels mehr als ausgebucht sind, in Berlin oder Freiburg kaum noch freie Übernachtungsmöglichkeiten zu finden sind oder niemand mehr ein Hotel in Dortmund findet. Ob sich die Hotels freuen? Auf den ersten Blick könnte man meinen, ja, schließlich bedeuten belegte Zimmer eine volle Kasse und Arbeit.
Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass nicht alle Hotels wirklich begeistert sind. Fußballfans haben nun nicht den besten Ruf und sind oft gerade nach einem Spiel nicht in der Stimmung, dass man ihnen begegnen möchte – egal, ob das Spiel nun gut oder schlecht für ihre Mannschaft ausgegangen ist. Viele der anderen Hotelgäste werden unter Umständen leicht pikiert reagieren wenn eine tobende Meute im Fanoutfit durch die Eingangshalle tobt. Auch könnte es nachts zu Ruhestörungen oder ähnlichem kommen, sollten die Fans arg in Feierlaune, aber leider zu faul sein, diese in den Kneipen der Stadt auszuleben.
Ob meine Vermutung der Realität entspricht, weiß ich nicht. Sicher ist nur, dieses Phänomen der Fußballanhänger wird noch lange bestehen.